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RE: elektronische Zeitschriften



Liebe InetbiblerInnen
auf meine Antwort auf Hr. Moebius vorletzte Woche erreichte mich folgende
Mail bezgl. elektronische Zeitschriften, die ich mit meiner Antwort hiermit
an die Liste schicke. Vielleicht kann eine Diskussion in der Liste ja Frau
Blum-Stieber, aber auch uns allen (:-)),  zusaetzlich weiterhelfen.
Entschuldigung fuer diese vielleicht doch etawas lange Mail ?! :-)
Gruss aus Harburg,
Thomas Hapke

In message Tue, 28 Mar 1995 10:36:10 -0600 (CST),
  Thomas Hapke <hapke _at__ tu-harburg.d400.de>  writes:

> In message Fri, 24 Mar 1995 02:18:48 +0100,
> Hella Bluhm-Stieber <hbluhmst _at__ sparta.sjsu.edu>  writes:
>
>
>> Lieber Herr Hapke,
>>   Ich sah Ihre Nachricht ueber elektronische Zeitschriften auf der
>>   INETBIB-Liste. Ich schreibe gerade eine ARbeit ueber die Zukunft der
>>   gedruckten wissenschaftlichen Zeitschrift und die Veraenderungen durch
>>    elektronische Zeitschriften fuer einen Uni-Kurs. Mich wuerde daher
>>  sehr  interessieren, was man in Deutschland oder deutschen Bibliotheken
>> und  Unis meint, wie die Zukunft fuer gedruckte Zetischriften aussieht.
>>   Fuer eine Antwort waere ich sehr dankbar.
>>
>>   Hella Bluhm-Stieber
>>   Santa Clarra Valley Medical Center in San Jose, California
>>   hbluhmst _at__ sparta.sjsu.edu
>>
>>
> Liebe Frau Bluhm-Stieber,
> es ist natuerlich schwierig zu sagen, was man in Deutschland ueber die
> Entwicklung im Zeitschriftenwesen denkt. Hier aber meine Ad-Hoc-
> Einschaetzung:
> Beobachtet man die geringe Resonanz auf die Anfrage von Herrn Moebius in
> der Liste Inetbib, so kann man zur Zeit nur zu dem Schluss kommen, ueber
> elektronische Zeitschriften wird in den Bibliotheken wohl relativ wenig
> nachgedacht.
> Der Preisdruck der gedruckten Zeitschriften erfordert in den Bibliotheken
> auch national immer mehr praktische Ma!nahmen, um die Menge der
> Abbestellungen zu kompensieren, wenn das ueberhaupt moeglich ist. Unsere
> Bibliothek hat 1994 fuer ca. 300.000 DM Zeitschriften abbestellt, diese
> Jahr ist eine Zahl von ca. 180.000 DM im Gespraech. Viele
> naturwissenschaftlich-technische Zeitschriften, und die schaffen ja den
> groessten Kostendruck, sind in Deutschland nur noch in der TIB in Hannover
> vorhanden.
> Die Verlage experimentiern mit elektronischen Zeitschriften, die
> Bibliotheken in Deutschland haben wohl noch nicht angefangen damit. Aus
> meiner Sicht wird die Entwicklung zur elektronischen Bibliothek zur Zeit
> neben den Kosten-Problemen, denn auch elektronische Zeitschriften werden
> in der Zukunft Kosten verursachen, auch durch sozaile, psychologische
> Barrieren verzoegert. Solange die Veroeffentlichuung in einem angesehenen
> Print-Medium mehr Reputation einbringt als in einem elektronischen
> Medium, solange die Autorenschaft eines elektronischen Textes schwierig
> zu kontrolliern ist, solange werden sich neue Publikationsformen nur
> relativ langsam durchsetzen.
> Die viel diskutierte Frage der Rolle der Bibliotheken in der
> elektronischen Zukunft she ich relativ positiv. So habe ich in den
> Physikalischen Blaettern gelesen: "Die Physiker werden zu faul sein, auf
> Dauer ihre Manuskripte auf Server zu legen und die Verfuegbarkeit zu
> garantieren... Bei solchen Service-Aufgaben tun die Physiker gut daran,
> sie anderen zu ueberlassen." Ob diese "anderen" Bibliotheken sind oder
> zumindest neue Institutionen, die ehemalige Bibliotheken beinhalten oder
> die aus Bibliotheken entstanden sind, haben wir selbst in der Hand.
>
> So, ich hoffe obiges ist fuer Sie hilfreich,
> herzliche Gruesse aus Harburg.
> Ihr
> Thomas Hapke
        Thomas Hapke                        e-mail: hapke _at__ tu-harburg.d400.de
Subject Librarian for Chemical Engineering  phone:  40 7718-3365
       University Library                   fax:    40 7718-2248
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    D-21071 Hamburg, Germany


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