[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: HOTBOT wieder hot!? Suchmaschinensuche



Hallo liebe Inetbibler,

Herr Rohde schreibt zu recht, dass es illusorisch ist, Sitebetreiber im
"richtigen" (bzw. was wir für richtig halten) Umgang mit Metadaten zu
schulen. Der Vergleich mit den Vorgaben, die man einem Verlag stellen
müsste, damit er sich an die RAK hält, finde ich äußerst passend.

Beate Otteni schrieb:

> noch intellektuell zu erschließen. Deshalb werden auch allgemeine Suchkataloge/verzeichnisse
> irgendwann aussterben und nur noch Suchmaschinen (SM) mit hoffentlich verfeinerten Allgorithmen
> übrigbleiben.

Ich glaube, dass eher das Gegenteil der Fall ist - je größer das
Internet wird, desto wichtiger könnten spezialisierte Kataloge und
Verzeichnisse (Fachportale sind ja nichts anderes) werden, die zwar eine
sehr
begrenzte Link-Auswahl präsentieren, aber dafür auf einen Blick das
wichtigste zu einem Thema zeigen. Wenn es natürlich irgendwann einmal
Suchmaschinen geben wird, die die Idee des "Semantic Web" vollständig
umsetzen können (was aber sicher noch ein paar Jahre dauern wird), dann
mag es sich anders verhalten. Doch dies ist noch Zukunftsmusik.

> Das Pageranking bei google ist sicherlich ein Sonderfall, da es "kaum" auf Metadaten eingeht.

Ich würde Google nicht als Sonderfall, sondern als Vorreiter für andere
Suchmaschinen bezeichnen. Es ist ja nicht so, dass allgemeine
Suchmaschinen erpicht darauf sind, Metadaten auszuwerten - das Gegenteil
ist der Fall (immer weniger allgemeine Suchmaschine werten Metadaten
aus). Metadaten spielen schon deshalb im allgemeinen WWW eine immer
geringe Rolle, weil sie hier praktisch untauglich sind. Andererseits
sind Metadaten für begrenzte Bereiche (wie z.B.
Hochschulschriftenserver) mit eigenen Suchmaschinen durchaus sehr
sinnvoll, da muss man klar differenzieren.

> Google ist vor allem für die Ein-Wort-Suche hervorragend. Sobald ein zweiter Suchbegriff
> hinzukommt, zeigt google richtige Schwächen und man sollte andere Suchmaschinen oder lieber
> gleich Metasuchmaschinen hinzunehmen.

Trotz der meist guten Suchergebnisse ist Google natürlich noch immer
eine ziemlich "dumme" Suchmaschine. Aber andere Suchmaschinen sind auch
nicht viel intelligenter. Die Zukunft liegt ganz eindeutig nicht in
"intelligenteren" Nutzern sondern in intelligenteren Suchmaschinen, -
d.h. Suchmaschinen, die eine automatische Synonymensuche,
Lemmatisierung,
Übersetzung, Textklassifikation etc. durchführen. Ansetze gibt es hier
ja schon, z.B. bei Alltheweb, Vivisimo oder Teoma. Ich denke, dass in
der Verbesserung der Suchsyntax die (nähere) Zukunft der Suchmaschinen
liegen wird.

Viele Grüße

Sebastian Wolf

-- 
-----------------------------------------
- Sebastian Wolf                        -
- Bibliothek der Universität Bielefeld  -
- Internet-Gruppe                       -
- Tel.: 0521 / 106-4044                 -
- E-Mail: wolf _at__ ub.uni-bielefeld.de      -
-----------------------------------------


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.