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Online-Enzyklopädien




Anläßlich eines abstrus teuren Angebotes zur Encyclopaedia Britannica Online
hat bereits letztes Jahr mein Kollege, Herr Dr.Weippert, in dieser Liste
angefragt, wer sich darüber auch Gedanken gemacht hat bzw. mit EB in Kontakt
getreten ist. Eine einzige (allerdings sehr aufschlußreiche) Reaktion kam
damals aus Tübingen; ich denke aber, dieses Problem müßte doch eigentlich in
viel mehr Bibliotheken diskutiert werden und schneide es deshalb nochmals an.
Zunächst einmal ein Überblick über die Ergebnisse meiner bisherigen
Verhandlungen mit EB:
Bei dem uns zunächst zugegangenen Angebot für EB Online errechnete sich der
Preis aus der Zahl der immatrikulierten Studenten. Bei schätzungsweise
12,500 Studenten in Augsburg hätte uns die EB Online dann USD 7,695 jährlich
gekostet (Grundgebühr USD 1,995 für den Bereich 2,501-25,000 Studenten plus
USD 0,65 für jeden Studenten über 2,500)- ein aberwitziger Preis, den ich
sofort als indiskutabel abgelehnt habe. Wochen später kam dann ein bereits
drastisch reduziertes Angebot; nun sollten nur noch 50% der Studenten in
Anschlag gebracht werden; der neue Preis lautete USD 4,432 - immer noch
nicht sonderlich attraktiv, wenn man bedenkt, daß man dafür ja nicht etwas
in die Hand bekommt, was dann ein paar Jahre seine Gültigkeit behält,
sondern daß man dafür gerade einmal ein Jahr den Zugang zu einer Datenbank
gemietet hat.
Inzwischen hatte ich mich auch nach den Preisen für den Netzwerkbetrieb der
EB-CD-ROM erkundigt; hier wird nach Anzahl der PCs gerechnet; bei 20 PCs
(soviel haben wir in etwa in unserem Benutzerbereich; Büro-PCs wären nicht
eingerechnet) würde das GBP 682 kosten. Kaum hatte ich diese Zahl in
Erfahrung gebracht, konterte EB Online (man hatte erfahren, daß ich mich
nach den CD-Preisen erkundigt hatte) mit einem neuen Angebot, nun auch nach
Anzahl der PCs berechnet: 855 GBP für 22 PCs, jeder weitere 35 GBP. Eine
?concurrent user option? wird weder für EB Online noch für die CD angeboten. 
Alle Angebote sind mir, ehrlich gesagt, noch zu teuer, aber man sieht
zumindest, daß sich die Anbieter noch nicht sicher sind, wieviel sie
verlangen können und bei etwas Druck auch eine gewisse Flexibilität zeigen.
Die Encyclopedia Americana Online verwendet übrigens als
Berechnungsgrundlage auch die Zahl der Studenten; nur hat man dort auf meine
Bitte um präzise Preisangaben bislang nicht reagiert.
Noch einmal meine Frage: Wie stehen Kolleg(inn)en zu diesem Dilemma, daß
hier eigentlich ganz attraktive elektronische Produkte vorliegen, die Preise
einem aber den Atem verschlagen?

Peter Stoll









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Dr.Peter Stoll
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