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Re: Terror in Amerika



Lieber Herr Weber,

> > dass man fuer eine solche Tat nicht mit dem Himmelreich
belohnt wird.<
>
> Es ist entsetzlich, daß im World Trade Center viele Menschen einem
> Terrorschlag zum Opfer gefallen sind. Die meisten gingen dort zur Arbeit, um
> ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Entsetzlich ist auch, daß wenige Tage
> zuvor amerikanische und britische Kampfflugzeuge irakische Zivilisten
> töteten. Diese Menschen wollten nur überleben - mehr war für sie nicht drin,
> seit der Westen den Irak durch Wirtschaftssanktionen stranguliert.
> Entsetzlich ist, daß diese Sanktionen schon mehrere Hunderttausende
> unschuldige Menschen getötet haben. UN-Experten sprechen von Genozid.
> Entsetzlich ist der Tod eines frischgeborenen Kindes, das Soldaten krepieren
> ließen, weil sie das Auto, in dem das Kind zur Welt kam, nicht zum
> Krankenhaus durchließen. Entsetzlich ist, daß täglich über 24 000 Menschen
> an Unterernährung zugrunde gehen. Entsetzlich ist... hier möchte ich die
> Schilderung des täglichen Horrors abbrechen, den ein Herr Schröder
> 'Zivilisation' nennt.

und entsetzlich wird es sein, wenn jetzt womöglich unschuldige
Bürger Afghanistans von der zivilisierten Welt mit Krieg überzogen
werden.

Auge um Auge, Zahn um Zahn?

Helmut Schmidt wird wissen, warum er in seinem ZEIT-Kommentar,
auf den ich gestern hinwies, etwas *eigentlich* Selbstverständliches
ausgeführt hat:  In jedem Falle werden rechtsstaatliche Regierungen
ihre eigene Verfassung und die Charta der Vereinten Nationen zu
wahren haben.
http://www.zeit.de/2001/38/Politik/200138_schmidt.usa.html

Die Katholische Kirche hat bis zum 12.03.2000 gebraucht, um zu
diesem Bekenntnis zu kommen:

Herr der Welt, Vater aller Menschen,
 durch deinen Sohn hast du uns gebeten, auch den Feind zu lieben,
 denen Gutes zu tun, die uns hassen,
 und für die zu beten, die uns verfolgen.
 Doch oft haben die Christen das Evangelium verleugnet
 und der Logik der Gewalt nachgegeben.
 Die Rechte von Stämmen und Völkern haben sie verletzt,
 deren Kulturen und religiösen Traditionen verachtet:
 Erweise uns deine Geduld und dein Erbarmen! Vergib uns!
 Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.

zit. aus:
Allgemeines Gebet: Schuldbekenntnis und Vergebungsbitte
Der Heilige Stuhl. - 12. März 2000. - Rom, 2000
http://www.vatican.va/news_services/liturgy/documents/ns_lit_doc_20
000312_prayer-day-pardon_ge.html

Grüße aus Berlin,
Ingrid Strauch


--
ingrid.strauch _at__ berlin.de
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