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Re: Literaturrecherche



Sehr geehrter Herr Eversberg,

diese Diskussion um Google ist interessant, weil man annehmen sollte, dass
Altavista mit seinen besseren Recherchemöglichkeiten eindeutig bevorzugt werden
müsste. Entscheidend ist aber die Menge an Information auf die zugegriffen
werden kann, und die ist bei Google so viel höher, dass die besseren
Recherchemöglichkeiten von Altavista kaum ins Gewicht fallen. Dass man darüber
hinaus Kenntnisse brauch, wo noch Quellen sind die Google nicht erfasst
(gedruckt oder elektronisch), ist wohl unbestritten.

Das Beispiel von Google zeigt übrigens auch, dass wir bei unseren Recherchen
(das gilt natürlich für die bibliothekarisch bzw. dokumentarisch Erfahrenen) im
allgemeinen nicht zu viel sondern zu wenig Information finden.

Da die Recherchesysteme (bei diesen Mengen) erstaunlich rasch reagieren wirft
man oft "schnell was ein, was einem gerade so einfaellt", um dann allerdings die
Recherche zu optimieren. Nicht umsonst spricht man dann von Recherchestrategie,
die bei Volltextrecherchen anders aber nicht einfacher (oft sogar schwieriger)
ist, als bei kontrollierten Vokabularien, die man aber mehr oder minder genau
kennen muss - bislang waren und sind sie sogar ein wichtiger Teil von
Studiengängen. Kenntnisse die dem Laien fehlen.

Es ist mir aufgefallen, dass Sie davon sprechen, dass Google ein Dokument "noch
nicht gescannt hat" anstelle von indexiert. Wäre es, angesichts der vielen
Scanner, nicht am besten davon zu sprechen, dass Google das Dokument noch nicht
erfasst hat?

Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass sich Herr Nuessli an die Expertinnen
und Experten in seiner Ausbildungseinrichtung wenden sollte, die dazu da sind
ihn in dieser Fähigkeit zu unterrichten, und die dafür sinnvollerweise bezahlt
werden. Weil man hier wirklich den Eindruck gewinnt, dass er eine Leistung die
er selbst erbringen soll, zu delegieren versucht. Von der notwendigen Durchsicht
der neusten Hefte einer Zeitschrift wie ABI-Technik (bis zu dem Zeitpunkt wo
Bibliodata, ISA, LISA, Infodata, etc. greifen), müsste er in seinem Studium
gehört haben.

MfG

Umstätter

Bernhard Eversberg wrote:

> Zu der Frage von S. Nuessli:
> >
> > > Ich bin IuD-Student und suche aktuelle Literatur zur Digitalisierung von
> > > Zettelkatalogen. Fuer konkrete Hinweise und sonstige Tipps bin ich sehr
> > > dankbar.
> >
> schreibt K. Pieschel:
>
> > bei www.google.de finden sich (Suchbegriffe: Digitalisierung von
> > Zettelkatalogen) auf Anhieb 83 weiterfuehrende Links, daruner sichrlich
> > auch einiges an "aktueller Literatur".
> >
> > ...
> Ebenfalls auf Anhieb findet man mit "Digitalisierung Zettelkataloge"
> (also ohne n am Ende) 131 weitere Links, aber andere. Nur 33 davon
> sind identisch. Trunkierung kennt Google nicht. Das ist ein gutes
> Beispiel, wie man mit Suchmaschinen viel Zeit vertun kann: man darf
> nicht vergessen, dass es etwas GANZ anderes ist als eine
> Schlagwortsuche, und auch dann waere noch die Frage, ob denn
> die eingegebenen Schlagwoerter diejenigen sind, die verwendet
> wurden. (Ein Register koennte helfen...)
> Und in der Tat:
> Das Beste ist nicht dabei: "Hebis retro" - zufaellig kommt auf
> dessen Seiten entweder "Digitalisierung" oder "Zettelkataloge"
> gar nicht vor. Statt dessen z.B. "Scannen lokaler Kataloge".
> Dabei ist gerade das, was in Hessen gemacht wurde, wirklich State of
> the Art. Man findet einen umfassenden Bericht von B. Dugall in
> der ABI-Technik, Heft 2,2001. Auf Papier.
>
> MfG B.E.
>
> Bernhard Eversberg
> Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
> D-38023 Braunschweig, Germany
> Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
> e-mail  B.Eversberg _at__ tu-bs.de



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