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Internet - Alles offen und gratis?



Hallo zusammen,

einige von uns sind offenbar der Auffassung, dass die Benutzung des
Internets nichts kostet (ausser der Zeit, die man mit dem
Herausfiltern von relevanten Beitraegen aus dem "gratis"
mitgelieferten Informationsmuell verbringt). Weiterhin scheint vielen
Benutzern des Internets nicht klar zu sein, dass die Kapazitaet der
benutzten Datenkanaele nicht unendlich ist.

Konkret:Die Kosten fuer die Nutzung von Internet beispielsweise ueber
die Mehrwertdienste des DFN-Vereins liegen z.Zt. zwischen DM 5000/Jahr
(kein eigener WIN-Anschluss; Kapazitaet < 64 kbps;
Datenaufkommen < 2 MB/Mon) und ca. DM 400.000 (1,92 Mbps-WIN-Anschluss;
Datenaufkommen > 10 GB/Mon). - Preise zzgl. MwSt.

Wer sich nur ein wenig in der schoenen, neuen Welt von WWW umgesehen
hat, wird wissen, dass dort beispielsweise eine 9.600 bps Leitung
nicht gerade kommunikationsfoerdernd wirkt (wenn man nicht zumindest
die bunten Bildchen abschaltet). Ausserdem wird man in dieser Welt
ohne boesen Willen ganz schnell in die Volumenklasse IIa der
DFN-Mehrwert-Dienste (2-20 MB/Mon) versetzt, d.h. DM 2.000 mehr im
Jahr fuer die Institution, in der man arbeitet.

Der durchaus legitime Forscherdrang von FH-Studenten hat bei einigen
FH in BaW dazu gefuehrt, ueber massive Beschraenkungen des Zugangs
zum Internet fuer Studenten nachzudenken, da die zur
Verfuegung stehenden Leitungen total ueberlastet sind und Mittel fuer
eine Erweiterung der Kapazitaeten nicht vorhanden sind.

Bei der letzten Betriebstagung des DFN-Vereins wurde von einigen
Tagungsteilnehmern die Einfuehrung einer Art "Internet-Fuehrerschein"
gefordert, da - aus Unwissenheit oder Ignoranz - gerade die wichtigen
Transatlantikleitungen mit Daten vollgestopft werden, die in der
eigenen Uni oder zumindest in Deutschland zu holen waeren.

"Ich wundere mich immer wieder, wie blauaeugig doch hier oft
gearbeitet wird. ... Ein Gefuehl fuer Zugangs-Sicherheit ist nicht
vorhanden, am liebsten laesst man alles offen. Ein Gefuehl fuer
Resourcen oder Kosten gibts auch nicht. " schrieb uns H. Koch.

Das genau ist auch mein Eindruck. Ich will nicht empfindsame
Neulinge verschrecken, sondern eher vermitteln, dass wir mit den uns
zur Verfuegung stehenden Kommunikationsmitteln etwas sorgsamer umgehen
sollten. Das heisst z.B. genau zu ueberlegen, bevor man irgendwelche
Automatismen anstoesst oder gar riesige Files verschickt. Ich
erinnere hier noch mal an das Missgeschick, dass Florian Seiffert
vom HBZ in der BIB-L-Liste hatte, als er EINEM Adressaten eine
2,7 MB dicke Datei (als Mail!!!) schicken wollte, die dann bei allen
anderen Listen-Teilnehmern auch ankam, da er versehentlich an die
Liste adressiert hatte. Eine Kombination des "Kuhn-Unfalls" mit dem
"Seiffert-Unfall" waere dann schon eine Art GAU.

Schoenen Freitag noch
Marcel

PS: :-) Das muss jetzt noch sein :-)

"Wer sich weiterhin ueber das Verhalten anderer Leute aufregen 
bzw. auslassen moechte, mag das an anderer Stelle tun."
- nicht wahr, Olaf? ;-)
--
Marcel Brannemann (Brannemann _at__ bouche.wlb-stuttgart.de)
EDV-Referent       Tel:+49/711/212-4455 Fax:+49/711/212-4422
Wuerttembergische Landesbibliothek Stuttgart               
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