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Internet-Missbrauch und Ibis



Liebe Inetbibler,

Am
*Tue, 18 Aug 1998 16:05:58 +0000* schrieb Dr. Henning Klauss:

>die UB FFO hat keine Filter o.dgl., aber seit einigen Monaten die
>entsprechenden PCs auf Stehpulte gestellt. Zwar verhindert das
>Stehvermoegen gewisser Benutzer nicht jedweden "Missbrauch" (schwer zu
>definierender Begriff...), aber in rein praktischer Hinsicht ergab
>sich ein Erfolg: Die Warteschlangen vor diesen PCs wurden kuerzer und
>kuerzer.
>Es ist kein Mittel, um den "richtigen" (d.h. fuer eine UB:
>wissenschaftlichen) Gebrauch des Internets zu
>erzwingen, aber ein Mittel, um den falschen einzuschraenken.

Ein wirkliches *hervorragendes* Mittel den Missbrauch einzuschränken.
Schließlich muss man ja davon ausgehen, dass jeder Benutzer, der in
einer Bibliothek das Internet benutzt, ausschließlich pornographische o.ä. Seiten
aufrufen will. Anstatt die Warteschlangen endlich mit mehr PC zu *bekämpfen*
werden also Stehpulte aufgestellt. Dies hat folgende Auswirkungen:

1. Rollstuhlfahrer können die PCs nicht mehr nutzen (ein guter Beitrag zur
Integrierung von Behinderten - die haben scheinbar nichts vor den PCs
zu suchen)

2. Benutzer, die den Service eines Stehplatzes unverständlicher Weise
nicht *klasse* finden, werden nicht mehr in der Bibliothek im
Internet recherchieren  - und evtl. überhaupt nicht mehr in die
Bibliothek kommen (ein Beitrag dazu, dass Bibliotheken endlich
wieder in ihre Rolle als *rückständig* und *konservativ*
schlüpfen)

Diesen *Service* kann man mit dem der Bahn vergleichen. Weil die Züge
immer so voll sind, sollen jetzt die Preise erhöht werden - eine
einmalige und scheinbar *typisch deutsche* Logik.


Noch etwas zu Ibis:
Ebenfalls ein *toller* Service, die alte Seite einfach verschwinden zu lassen.
Anstatt auf der alten Seite eine automatische Weiterleitung zur neuen
Adresse einzubauen oder zumindest die neue Adresse als Link
anzubieten, wird die Seite einfach komplett gelöscht. Zwar kann man
von der Homepage auf die neue Adresse zugreifen. Da allerdings viele
Beutzer eine URL direkt als Bookmark setzen und nicht erst über die
Homepage gehen, finde ich es wirklich etwas *Unverschämt* die Seite
einfach zu löschen. Nach dem Motto: Soll doch jeder zusehen, wie und
ob er die neue Adresse findet. Das trägt natürlich zur Erheiterung der
Internet-Benutzer bei, denn schließlich gibt es nichts schöneres als
nach einer plötzlich geänderten URL zu suchen.
Auf einigen Sites (selbstverständlich auch bei den meisten
amerikanischen UBs) wird man bei fehlerhafter URL wenigsten auf eine
interne Suchmaschine oder auf die Homepage geleitet - auch davon ist
nichts zu sehen. Unverständlich - denn die UB Bielefeld gilt
schließlich (zu Recht) als eine der modernsten und
kundenfreundlichsten in Deutschland!

Noch einen schönen Tag  - am vorerst letzten Sommertag - wünscht
Sebastian Wolf
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-        Sebastian Wolf             -
-    wolf _at__ iks.ik.fh-hannover.de     -
- FH-Hannover, FB Bibliothekswesen  -
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