Nochmal zum Rechtschreib-Debakel

[Bernhard Eversberg <EV _at__ buch.biblio.etc.tu-bs.de>]

Es hat anscheinend Missverstaendnisse gegeben, deshalb noch ein paar 
Hinweise.

1. Natuerlich haette man viel frueher taetig werden muessen, um noch was
   bewegen zu koennen. Im Juli 95, als gerade die Regeln und Wortlisten 
veroeffentlicht waren, habe ich genau das getan, u.a. mit einem laengeren 
Beitrag in dieser Liste. Aufgegriffen wurde es vom Goethe-Institut und von 
den Regelwerks-Arbeitsgruppen, passiert ist natuerlich praktisch nichts. 
Kultur- und Kultuspolitiker werden solchen Kleinkram sicher nicht auf ihre 
Schreibtische bekommen haben.

2. Den jetzigen Zeitpunkt, unmittelbar nach Verkuendung des Urteils, wollte
   ich nutzen, weil jetzt gerade noch mal die allgemeine Aufmerksamkeit sich
auf das Thema richtet, um in Kuerze dann wohl endgueltig davon zu 
verabschieden. Mit den Auswirkungen werden wir aber weit ueber das Jahr 2000
hinaus zu tun haben. Deshalb habe ich dramatisiert, damit ueberhaupt noch 
jemand zuhoert. Mir geht es um den Hinweis, dass zusaetzlich zu vielen
sowieso schon existierenden Inkonsistenzen jetzt noch neue hinzukommen, die
das Recherchieren weiter belasten werden. 

3. Ich persoenlich, falls das jemand interessiert, finde die neuen Regeln
   gut, viel besser als die alten. Aber darum geht's natuerlich nicht.
Wichtig ist mir der Hinweis, dass die Computer nicht so intelligent sind, 
die Inkonsistenzen selber auszugleichen. Sie sind ja noch nicht mal 
intelligent genug, ueberall wo noetig selber eine "19" einzusetzen.
Zu aendern, habe ich deutlich gesagt, gibt's da nun nichts mehr. 
Man muss aber bedenken: noch vor 3 Jahren gab es viele Suchsysteme noch
gar nicht, die man heute dauernd benutzt! Kataloge, zumal die 
wissenschaftlichen, werden nicht so stark von den Aenderungen betroffen,
Volltext-Suchsysteme aber schon. Und das sollte sich denn doch jeder
mal klarmachen (neu: klar machen), mindestens in unseren Kreisen.

MfG B.E.


Bernhard Eversberg
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