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Re: Bittere Erkenntnisse



Ulla Wimmer schrieb gestern (und blieb soweit
ich sehe immer noch ohne Kommentar in INETBIB):

> wenn ich es bis hierher richtig ueberblicke, hat Herrn Marloths 
> woechentliches Provokatioenchen (seit Jahren eine beliebte 
> Rubrik dieser Liste und diesmal verpackt in ein Statement zum DBI) 
> immer noch ungefaehr dreimal so viele und heftige Diskussionsbeitraege 
> ausgeloest, wie die Nachricht von der bevorstehenden Streichung des 
> DBI von der Blauen Liste. 
> 
> Das ist bitter. 
> 
> Aber: sagt uns das jetzt etwas ueber Ihre Haltung zum DBI oder ueber 
> die Diskussionskultur in INETBIB?

Naja, Mails von (und gelegentlich auch zu) Herrn Marloth
koennen einen ja durchaus gelegentlich zum Schmunzeln
bringen, mit der Lage des DBI ist das derzeit ja leider
anders [:-(]; "Marlothiana" machen daher wohl einfach
mehr "Spass" als "DBIiana".

Zudem: *noch* gibt's ja das DBI und seine Angebote in
der bisherigen Form und Traegerschaft: vielleicht ist
die Zukunft einfach noch zu zukuenftig, um jetzt schon
zu gruendlicheren Ueberlegungen dazu gekommen zu sein,
wie die "Landschaft" ohne DBI aussehen wuerde/wird.

Zum einen sind da die Datenbankdienste (ZDB und anderes):
Hier ist ja soweit ich's verstehe auch der Wissenschaftsrat
der Ansicht, dass hier "Unverzichtbares" besteht, das in
anderer Traegerschaft weitergefuehrt werden solle (wobei
zumindest mir zumindest derzeit unklar ist, ob da an Ueber-
gang an eine andere derzeit schon bestehende Institution
gedacht ist, oder an ein DBI, das vielleicht nicht mehr DBI
heisst, und auf andere Weise finanziert wird als Blaue Liste
Institutionen, aber sowas aehnliches ist wie das DBI unter
anderer Flagge). Ich selber habe erst beim Zusammenstellen
eines MPG-internen Zeitschriftenverzeichnisses gemerkt *wie*
gut die ZDB ist, und seit dem *noch* groesseren Respekt als
schon vorher vor den Leuten, die derzeit dafuer verantwortlich
sind ... . Also: nicht nur "unverzichtbar", sondern auch 
wirklich *gut*. Es waere m.E. *sehr* unerfreulich, wenn eine
"Nachfolgeloesung" hier weniger gut waere ... .

Dann ist da die Funktion des DBI als "Kompetenzzentrum":
Zum einen "direkte" Beratungsdienstleistungen, zum anderen
diverse Publikationen, die wohl als so etwas wie "indirekte"
Beratungsdienstleistungen gesehen werden koennen; mein 
bisheriger Eindruck war, dass sich hier die "direkten" und
"indirekten" Beratungsdienstleistungen gegenseitig befruchten.
Auch hier waere es m.E. unerfreulich sollte eine "Nachfolge-
loesung" weniger gut sein.

Was anderes ist m.E. das DBI als "Innovationszentrum" ("Erforschung,
Entwicklung [...] bibliothekarischer Methoden und Techniken")
obwohl ich auch sehe, dass das nicht voellig abgekoppelt von
den "Beratungsdienstleistungen" gesehen werden kann. 

Und dann ist da noch eine Gruppe "Vermischtes" (Redaktion
Bibliotheksdienst, national focal point, und und und) mit
unterschiedlich starker Koppelung an die oben erwaehnten
Punkte.

Beim Schreiben dieser Mail habe ich sehr deutlich gemerkt,
wie unklar ich mir selber darueber bin, was denn nun die
WR-Entscheidung zum DBI in praxi bedeutet/bedeuten wird.
Und gemerkt, dass das ein Thema ist, zu dem ich eigentlich
zumindest derzeit noch kaum was wirklich sinnvolles sagen
kann. Eine Mail in Sachen "Marlothiana/Antimarlothiana"
waere auch mir viel leichter gefallen - nicht weil ich
derlei fuer wichtiger hielte als das Schicksal des DBI
(ganz im Gegenteil!), sondern weil ich das DBI in seiner
derzeitigen Form bisher als "selbstverstanedlich" erlebt
(und genutzt) habe, und weil ich noch viel zu wenig be-
griffen habe, was die neue Situation bedeutet.
   Ich vermute, dass das nicht nur mir so geht, und denke 
daher, dass die bisherige "Leiseheit" von INETBIB zum
DBI-Schicksal eher (sehr) wenig mit einem etwaigen Fuer-voellig-
ueberfluessig-Halten der Arbeit der DBI-Mitarbeiter/innen
und einer gewissen etwaigen "Oberflaechlichkeit" der
INETBIB-Teilnehmer/innen zu tun hat. Vielleicht gibt's
also doch zumindest etwas weniger Anlass fuer "Bitterkeit"
ob der bisherigen INETBIB-(Nicht-)Reaktionen, als es
scheinen mag.

   Mit freundlichen Gruessen und besten Wuenschen fuer grosse,
morgen wohlgefuellte Nikolausstiefel

Heinrich C. Kuhn

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