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Offener Brief an Herr Marloth



Sehr geehrter Herr Marloth,

ich bin Student des 3. Semesters an der Fachhochschule Stuttgart 
- Hochschule fuer Bibliotheks- und Informationswesen. In Folge des 
Studiums habe ich bislang einiges ueber die Entwicklung des 
Bibliothekswesens im allgemeinen und ebenso ueber die Entwicklung des 
Buch- und Schriftwesens im besonderen gelernt. Wenn man diese 
Entwicklungen betrachtet, so sieht man sehr deutlich, dass es 
einige (revolutionaere) Entwicklungen gab, die sich aber trotz 
ihrer offensichtlichen Vorteile nicht sofort, sondern erst nach und 
nach durchsetzten - als deutlichstes Beispiel sei hier die Erfindung 
des modernen Buchdrucks durch Johannes Gensfleisch, genannt 
Gutenberg, erwaehnt. Obwohl sich diese Neuerung rasch verbreitete, 
schrieb man noch laengere Zeit Buecher auch von Hand.

Wenn ich Ihre Mails lese - und ich mache das regelmaessig - dann habe 
ich den Eindruck, dass sie durchaus sinnvolle Dinge fordern, ich will 
das gar nicht abstreiten, aber dabei leider einige Male ueber das 
Ziel hinausschiessen. Zum Beispiel ihre folgende Formulierung, die 
ich (im Gegensatz zu Herrn Brintzinger) woertlich wiedergebe, hat bei 
mir, gelinde gesagt, einige Verwunderung ausgeloest.

> die frage muss erlaubt sein, wann die verantwortlichen fuer die regionalen 
> verbuende sowie die vorstaende der nationalen vereine und verbaende ihre posten 
> zur verfuegung stellen und innovativen kraeften platz machen.
> mfg   H.M.

Ich will Ihnen nur soviel sagen, dass radikale Forderungen in den 
seltensten Faellen zum Ziel fuehren - soweit ich mich in der 
Geschichte auskenne, war das noch nie der Fall. Ihnen sollte das auch 
bewusst sein. In diesem Sinne bitte ich Sie hiermit, Ihre Kritik, die 
berechtigt sein kann, doch etwas konstruktiver zu gestalten.

Es sollte bei Neuentwikclungen, meiner Ansicht nach, Kontinuitaet 
gewaehrleistet sein, damit etwas Neues wachsen kann und nicht 
widernatuerlich aufgepfropft wird. Daher meine Bitte an Sie: bevor 
Sie  das naechste Mal eine Mail abschicken, vergewissern Sie Sich, 
dass zusaetzlich zu dem bei Ihnen obligatorischen Verriss auch 
Konstruktives enthalten ist. Ansonsten koennte ich nicht umhin, den 
Spruch auf Sie anzuwenden, als dessen Quelle ich leider nur meine 
Schwester angeben kann: "Es gibt Leute, die meinen, Sie waeren der 
Kaese - dabei stinken Sie bloss so!" (Hoffentlich habe ich damit 
nicht die Netiquette verletzt.)

Mit freundlichen Gruessen und der Hoffnung auf konstruktive 
Vorschlaege in Ihren zukuenftigen Mails

Manfred Hoss.

P.S: Ich schaetze die Arbeit des DBI sehr und plaediere dafuer, es zu 
erhalten.

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*   Manfred Hoss              Manfred Hoss             *
*   WB Student               WB student               *
*   Hochschule fuer          University for           *
*   Bibliotheks- und         librarian and            *
*   Informationswesen        information studies      *
*   Stuttgart                Stuttgart                *
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*   hoss _at__ hbi-stuttgart.de     hoss _at__ hbi-stuttgart.de   *
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