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Offener Brief "Bibliothekare zur R-Reform"



Offener Brief und Pressetext

Der Worte sind genug gewechselt. Auch gestern und heute äußerten sich erneut
mehrere Politiker für eine Abschaffung. Das Thema ist also noch nicht wieder
erkaltet, die Gunst der Stunde gilt es zu nutzen.

Hier kommt nun die inzwischen, nach weiteren Hinweisen und Vorschlägen,
festgeschriebene Fassung des Textes. Und zwar zwei inhaltlich gleiche
Fassungen:
eine für die Politiker, die andere für die Zeitungen (Formulierung in 3.
Person).
Wer zustimmt und auf die Liste möchte, sendet mir bitte direkt, nicht als
Reply
an INETBIB!, nur eine kurze Mail mit Name (Dienstbezeichnung optional),
Dienstort
und E-Mail, daraus mache ich dann eine Liste.
   z.B.  Bernhard Eversberg, UB Braunschweig, B.Eversberg@xxxxxxxx

Keine Sorge: Um Spam zu verhindern, wird die Liste nicht mitsamt
E-Mail-Adressen
irgendwo frei zugänglich aufgelegt werden!

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                            Bibliothekare zur Rechtschreibreform

An die Konferenz der
Ministerpräsidenten der Bundesländer

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Simonis,
Sehr geehrte Herren Ministerpräsidenten,

Rechtschreibung soll dem Leser dienen! Als Bibliothekare sehen wir mit
großer Sorge den Verlust einer einheitlichen Orthographie durch die
Rechtschreibreform. Die seit Jahren andauernde Reform der Reform und eine
zunehmende Gleichgültigkeit erzeugen zudem viele weitere Schreibvarianten,
die
niemand mehr überblicken kann. Neben vielen anderen, oft genannten Problemen
sehen wir die folgenden:

Nicht nur das Lesen und Lernen, sondern auch die Suchmöglichkeiten in
Katalogen,
Datenbanken und Textsystemen werden durch die uneinheitliche Schreibung
erschwert:
"Brennesseln" und "Differentialgleichungen" findet man nicht, wenn man
"Brennnesseln" bzw. "Differenzialgleichungen" eingibt und umgekehrt. Die
neuen
Getrenntschreibungen sind besonders tückisch: z.B. waren immer "nichtlinear"
oder
"alleinerziehend" prägnante Suchwörter, doch diese Wörter und viele andere
gibt es
nun gar nicht mehr. Man muß also mehr wissen als vorher statt weniger, und
ältere
und neuere Texte kann man nicht mit einem Zugriff finden. In der Tendenz
erschwert
wird besonders das Auffinden deutscher Bücher und Internetdokumente im
Ausland, wo
das Verständnis für und die Kenntnisse über unsere Reform gering sind.

Sorgen macht uns außerdem das Aussondern von Büchern - besonders in Kinder-
und
Jugendbüchereien soll dies bereits vorgeschlagen worden sein - allein wegen
ihrer
"veralteten" Schreibung und ohne Rücksicht auf den Inhalt!

Als bester und billigster Weg der Schadensbegrenzung erscheint uns die
Rückkehr
zur bewährten Rechtschreibung, mit einer zehnjährigen Übergangsfrist, in der
reformierte Schreibungen Schülern nicht als Fehler angerechnet werden.

Unterschriftenliste
Name, Bibliothek
..........
.......... usw.

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                             Bibliothekare zur Rechtschreibreform

Pressemitteilung

Rechtschreibung soll dem Leser dienen! Deutsche Bibliothekare sehen mit
großer Sorge den Verlust einer einheitlichen Orthographie durch die
Rechtschreibreform. Die seit Jahren andauernde Reform der Reform und
eine zunehmende Gleichgültigkeit erzeugen zudem viele weitere
Schreibvarianten, die niemand mehr überblicken kann. Zu den vielen, schon oft
genannten Problemen treten nach Meinung der Bibliothekare noch folgende
hinzu:

Nicht nur das Lesen und Lernen, sondern auch die Suchmöglichkeiten in
Katalogen,
Datenbanken und Textsystemen werden durch die uneinheitliche Schreibung
erschwert:
"Brennesseln" und "Differentialrechnung" findet man nicht, wenn man
"Brennnesseln"
bzw. "Differenzialrechnung" eingibt und umgekehrt. Die neuen
Getrenntschreibungen
sind besonders tückisch: z.B. waren immer "nichtlinear" oder
"alleinerziehend"
prägnante  Suchwörter, doch diese Wörter und viele andere gibt es nun gar
nicht
mehr. Man muß also mehr wissen als vorher statt weniger, und ältere und
neuere
Texte kann man nicht mit einem Zugriff finden. In der Tendenz erschwert wird
besonders das Auffinden deutscher Bücher und Internetdokumente im Ausland, wo
das
Verständnis für und die Kenntnisse über unsere Reform gering sind.

Sorgen macht den Bibliothekaren außerdem das Aussondern von Büchern -
besonders in Kinder- und Jugendbüchereien  soll dies bereits vorgeschlagen
worden
sein- allein wegen ihrer "veralteten" Schreibung und ohne Rücksicht auf den
Inhalt.

Als besten und billigsten Weg der Schadensbegrenzung schlagen die
Bibliothekare
eine Rückkehr zur bewährten Rechtschreibung vor, mit einer zehnjährigen
Übergangsfrist, in der reformierte Schreibungen Schülern nicht als
Fehler angerechnet werden.

<Ort, Datum, Name und Anschrift d. Verfassers u. Verantwortlichen plus
Telefon und E-Mail-Adresse>



Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
e-mail  B.Eversberg@xxxxxxxx


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