INETBIB-Statistik

[Marloth _at__ t-online.de (Heinz Marloth)]

Frankfurt am Main, 5. Juli 1997

Hallo INETBIB,
Michael Schaarwaechter hat in dankenswerter weise die 
inetbib-statistik vom 04.07.97 mitgeteilt. die zahlen 
sind erfreulich, die in letzter zeit angeschnittenen 
themen auch. besser kann es in einem lande mit grossem 
rueckstand bei der anwendung moderner iuk-technologien 
eigentlich nicht laufen. man kann hoffen, dass es bis 
zu dem bevorstehenden zeitpunkt, in dem es in deutsch-
land keine (neuen) beamteten bibliothekare und keine 
(neuen) diplom-bibliothekare mehr geben wird, mit der 
liste weiter qualitativ und quantitativ aufwaerts geht.
dass "nur" drei briten bei inetbib dabei sind, kann 
allerdings niemanden wundern. briten und us-amerikaner 
stehen in der tradtion, zwar nicht ihre bibliotheken, 
wohl aber die zahl der bibliothekarischen ausbildungs-
stätten kontinuierlich zu reduzieren. in den letzten 
20 jahren sind 25 prozent aller amerikanischen biblio-
theksschulen geschlossen worden, und im vereinigten 
koenigreich gibt es deren inzwischen auch nur noch zwei. 
einen der gruende hierfuer kann man bei keinem geringeren 
als b.cronin nachlesen:
   "..., in some cultures (Spanish, German, French, 
   for example - not to mention English) the word "library" 
   is burdened with negative connotations and generates weak 
   expectations in the marketplace. On occasion, overseas 
   colleagues tell me that they want to market-position 
   their product, be it course or curriculum, in such a 
   way that it is not confused or associated with the 
   baggage of traditional librarianship."
   (quelle: aslib proceedings, april 1992).
andere briten empfehlen, man solle die woerter "biblio-
thekar" und serioes" tunlichst nicht in ein und demselben 
satz verwenden.
was die ifla und andere namhafte organisationen ueber 
das ansehen von bibliothekaren herausgefunden haben, 
setze ich als bekannt voraus: nach ihren untersuchungen 
rangieren sie unter "ferner liefen".
vielleicht koennen inetbib und andere helfen, dieses 
nicht erfreuliche bild - falls ueberhaupt noch moeglich - 
so nach und nach zu korrigieren.
mfg
Heinz Marloth    marloth _at__ t-online.de