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Re: Internet versus Buecher



> From:          "veronica _at__ onenet.com.ar" <veronica _at__ onenet.com.ar>
> To:            Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>
> Subject:       Re: Internet versus Buecher
> Date:          Wed, 30 Apr 1997 07:53:19 -5000
> Reply-to:      Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>

> 





> 
> Dem moechte ich mich voll anschliesen. Gerade in aermeren Laendern 
> ist Internet ein Medium derjenigen die es sich leisten koennen. Und 
> leider laeuft die Diskussion unter den Bibliothekaren (noch) nicht 
> wie man der Allgemeinheit Zugang zu dem Medium schafft, sondern wie 
> man diese Informationsresource am besten fuer die Wissenschaftler 
> nutzt. Dabei koennen viele Bevoelkerungsgruppen vom Internet 
> profitieren, z.B. Behinderte.
> 
> Veronica Lencinas,
> veronica _at__ onenet.com.ar
> Cordoba, Argentinien
> (bisher 3 oeffentliche Internetstationen fuer 1,2 Mio. Einwohner)
> 
>

Dazu - und bzw. oder auch zu Marloth.

Sprechen wir doch Klartext:

Es kann nicht die Rede davon sein, dass DIE Bibliothekare sich 
gegen die Nutzung  moderner Informationsmedien stemmen, bzw.die 
flaechendeckende Verbreitung mittels oeffentlicher Einrichtungen 
sabotieren.

Es ist doch vielmehr so:

Die bibliothekarische Ausbildungslandschaft ist eine foederalistischer 
Flickenteppich, dem jede Anpasssungsfaehigkeit an real existierende 
Anforderungen abgeht.

Die BID-Ausbildungsgaenge gehoeren zu den Stiefkindern der 
Bildungspolitik.

Der Schulungs- und Fortbildungsbedarf fuer in der beruflichen Praxis 
stehende Bibliothekare wird auch nicht annaehernd befriedigt, haeufig 
nicht einmal erkannt oder zugestanden.

Bibliotheken sind abhaengig von ihren Unterhaltstraegern (meist 
Laender und Kommunen). Dort hat eine entsprechende politische 
Willensbildung stattzufinden.

Die bestehenden Bibliotheken sind mit ihren personellen und 
finanziellen Ressourcen nicht in der Lage neue Medien adaequat in 
ihrem Dienstleistungsangebot zu beruecksichtigen.

Die Fuehrungstrukturen und Entscheidungsinstrumentarien des 
Bibliothekswesens sind verkrustet und ueberholt. "Wer nichts macht, 
kann auch nichts falsch machen!" (s. auc h die Berliner Rede des 
Bundespraesidenten!)

Wirtschaftliches Denken und kundenorientiertes Handeln sind fuer 
viele Entscheidungstraeger im Bibliothekswesen noch immer Fremdworte.

Ich wuensche einen schoenen Tag der Arbeit!
 


Jan Haag

Universitaetsbibliothek Ulm, D-89069 Ulm
TEL: 0731/502-5824 FAX: 0731/502-5803
email: jan.haag _at__ bibliothek.uni-ulm.de


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