Re: 610-Mark-Jobs in Bibliotheken

["Michael Koehn" <mkoehn _at__ rrz.uni-hamburg.de>]

Lieber Heinz Marloth,

Am 16 Sep 97 hat H. Marloth geschrieben:

...

> ich weiss, dass das thema 'ehrenamtliche kraefte' fuer viele ein rotes tuch ist, 
> aber im zeitalter der globalisierung und rationalisierung sollten diskussionen 
> hierueber nicht von vornherein ausgeklammert werden. es spricht sich ja dadurch 
> auch herum, dass in den usa in den letzten 20 jahren 25% der bibliotheksschulen 
> geschlossen worden sind, weil ein grosser bedarf an top-librarians dort nicht 
> mehr gesehen wird. bei den briten ist der rueckgang aehnlich, dort pocht man 
> schon seit einiger zeit auf integrierte archiv-bibliotheks- und 
> informationsstudiengaenge und betrachtet "librarianship and nothing more" als 
> exotisch.

OK - beende ich also schleunigst mein Studium und bewerbe mich 
um eine ehrenamtliche Arbeit, im guenstigstens Falle um einen 
610-Mark-Job - immerhin besser, als vom Sozialamt in den Park 
zum Blaetter aufsammeln geschickt zu werden; Denn: Dafuer habe 
ich nicht studiert.

Angesichts der vielen oeffentlichen Bibliotheken an einem Ort
kann ich dann ja auch mehr als einen dieser Jobs annehmen und
so ein ertraegliches Einkommen erwirtschaften. Als Alternative
waere zu ueberlegen, ob ich nicht ein Zweitstudium aufnehme, dann
waere ich flexibler, zum Beispiel Sozialpaedagogik.

Mit dieser Doppelqualifikation koennte ich mich nach meiner 
morgendlichen bibliothekarischen Arbeit des Buechereinstellens 
dann nachmittags der sozialpaedagogischen Hausaufgabenhilfe in 
der Bibliothek widmen und braeuchte fuer zwei Jobs nicht auch noch
einen weiteren Anfahrtsweg in Kauf nehmen. 

Aus reiner Dankbarkeit fuer diese beruflichen 
Entfaltungsmoeglichkeiten waere ich dann auch bereit - 
selbstverstaendlich ehrenamtlich - bei diversen 
Abendveranstaltungen meine Kenntnisse ueber Buchneuerscheinungen 
- ich hab ja schliesslich alle in der Hand gehabt - 
methodisch-didaktisch geschickt verpackt einem breiten Publikum 
zu unterbreiten.

Mann - sind das Aussichten ;) :(

Michael Koehn           \'/
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Michael Koehn, Student des Bibliothekswesens
studentische Hilfskraft im Arbeitsbereich
Bibliotheksinformations- und -kommunikationsdienste
Universitaet Hamburg                Tel.: (+40) 4123.4137
Regionales Rechenzentrum            Fax:  (+40) 4123.3284
E-Mail: mkoehn _at__ rrz.uni-hamburg.de
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