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Re: Subito/Webdesign



Thomas Hilberer schrieb: 

>  > es wundert mich, dass da nicht noch viel mehr Aufschreie
>  > kommen!
>  das verstehe ich auch nicht!
>  Ich weiss nur von mehreren Kolleginnen und Kollegen, die es sehr
>  bedauern, dass sich der Diskussionstil in der letzten Zeit so stark
>  verschlechtert hat. Und das Diskussionsklima. Und zwar gerade in eine
>  Richtung, die nicht dazu ermuntert, Beitraege zu bringen. Eben weil
>  der Oberlehrer im Hintergrund lauert, und wer moechte sich schon
>  gerne mit Zynismus und Haeme ueberschuetten lassen, wenn er 'mal
>  einen Faeler :-) macht? Zumal wenn er zum ersten Mal hier etwas
>  schreibt.


Ich wundere mich eher, dass es kaum "Aufschreie" gab, als Dr. Klaus Ceynowa
am 20. August schrieb:

> Solange Bibliothekare noch Zeit und Musse haben, sich wortreich um das
Design der
> Subito-WEBpages zu streiten, gibt es garantiert noch gewaltige
> Rationalisierungspotentiale im deutschen Bibliothekswesen. Allen
> Entscheidungstraegern in Bibliotheken sei daher dringend empfohlen, die
> Aktivitaeten ihrer Mitarbeiter in den einschlaegigen Diskussionslisten
> genau zu verfolgen: wer sich hier gern und haeufig austobt, hat gewiss
> noch sinnvoll nutzbare Leerzeiten.

Als ironische Bemerkung nicht zu identifizieren, klingt dies fuer mich wie
ein zynischer Aufruf zu Denunziation und permanenter Ueberwachung!


Ich wundere mich eher, dass es keine "Aufschreie" gab, als Prof. Dr. Achim
Osswald, Dekan der FH Koeln, am 17. Juli ohne jeden Kommentar auf die
Webpage von "Filtering Facts" hinwies, die ihre Zielsetzung wie folgt
beschreibt:

- Educate the public and media about Internet software filters. 
- Encourage libraries to voluntarily adopt filters. 
- Offer our support to libraries that implement filters. 
- Persuade the American Library Association to rescind its 
    "Resolution on the use of filtering software in libraries", 
    and adopt a more tolerant view of filtering . 
- Persuade the American Library Association to adopt 
    a "hands off" policy toward libraries that filter. 

http://www.filteringfacts.org

Filtering Facts behauptet: "Filtering means being a good librarian."

Ich nenne es Zensur.

*****

In Deutschland gibt es Bibliothekare, die ueber ein "ungemuetliches"
Diskussionsklima jammern, manche verstecken sich hinter der verlogenen
Alibifunktion von Softwarefiltern, waehrend die ALA in den USA die
Informationsfreiheit verteidigt.

Waehrend z.B. in Deutschland tatsaechlich dafuer plaediert wird:

- Aufstellung der Geraete an moeglichst freien, von allen 
  Seiten gut einsehbaren Plaetzen, womit eine gewisse 
  soziale Kontrolle beguenstigt wird 
  [Achim Bonte. "Filtersoftware Zusammenfassung." Email an InetBib. 12.06.97.]

empfiehlt die ALA in ihrem Statement on Library Use of Filtering Software
vom 1. Juli 1997:
- Consider using privacy screens or arranging terminals away 
  from public view to protect a user's confidentiality. 

  http://www.ala.org/alaorg/oif/filt_stm.html

*****

Thomas Hilberer schrieb auch noch:

> Mehrere haben Filter eingebaut, um von bestimmten meist eher 
> unsachlichen Beitraegen grundsaetzlich verschont zu werden.

Wie gehen diese Leute eigentlich im Publikumsverkehr mit
"Kunden/Klienten/Nutzern usw." um, deren "Stil" ihnen nicht passt?

Professionell oder muksch?

*****

Thomas Hilberers Statement 

> Inetbib war und ist eine sehr gute, eine sehr hilfreiche 
> Diskussionsliste, und ich hoffe, es bleibt auch in Zukunft so!
> Falls erforderlich, auch durch  Ausschluss von Teilnehmern.

ist schon erstaunlich. 

Bereits am 4. Mai schrieb ich an InetBib:

> Was ich nicht vertragen kann, sind solche moralinsauren Rufe nach Zensur.
> Wenn Heinz Marloth durch seine ausgesprochen ungeschickte Vorgehensweise 
> mit dem Hintern einreisst, was er mit seinen Argumenten aufzubauen versucht, 
> schadet er sich und seinem Anliegen mehr als all jenen, die sich von ihm 
> behelligt fuehlen.


MfG. Michael Motylewski.



Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.