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Re: Enzensbergers Bibliotheksschelte



Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Punkt 2 in meiner Mail muss ich korrigieren. Bei einer etwas genaueren
Prüfung der Website konnte ich feststellen, dass man doch ausleihen
kann. http://www.nyu.edu/library/bobst/info/instruct/tour/circ.htm
Enzensberger war also doch nicht so privilegiert, wie ich erst vermutet
hatte.

Viele Grüße
Peter Delin

"Delin, Peter" schrieb:
> 
> Liebe Kolleginnen und Kollegen,
> 
> bei der Bibliothek, die Hans Magnus Enzensberger am Washington Square
> besucht hat, handelt es sich offenbar um die Bobst Library
> http://www.nyu.edu/library/bobst/# , die Zentralbibliothek der NYU (New
> York University), mit 2,6 Mill. Bänden einer der weltweit größten
> Freihandbibliotheken. Man kann HME nur zustimmen: wirklich eine
> großartige Bibliothek. Hier ein Eindruck vom Innenraum:
> http://www.nyu.edu/library/bobst/info/instruct/tour/atrium.htm . Dort
> geht es zu wie in einem Bienenstock. Tausende Studenten studieren in den
> Leseräumen mit Bergen von Büchern neben sich auf dem Fußboden und jeder
> kann alle anderen sehen. Eine tolle Atmosphäre.
> 
> Aber ich muss doch etwas Wasser in Enzensbergers Wein gießen:
> 1. NYU ist eine private Universität, und es setzt niemand einen Fuß in
> die Bobst Library, der nicht seine Studiengebühren von einigen
> zehntausend Dollar pro Jahr bezahlt oder ein Stipendium ergattert hat.
> 2. Bobst ist eine Präsenzbibliothek.
> Das heißt, HME hat, wahrscheinlich als Gast der Universität, genau die
> Privilegien erhalten, die er einem deutschen Professor zuschreibt. In
> den USA ist man eben sehr gastfreundlich und zuvorkommend.
> 
> Ansonsten kann man Enzensberger und Klaus Graf nur zustimmen. Zur
> Verteidigung der Fahrkartenknipser muss man allerdings sagen, dass sie
> nur zu oft zwischen Baum und Borke stehen und manchmal gleichgültige,
> fahrlässige
> oder inkompetente Leitungsentscheidungen vertreten müssen. Bibliotheken
> sind bei uns leider noch zu sehr Behörden, zu viele werden noch im
> Behördenstil betrieben und auch geleitet. In solchen Einrichtungen
> herrschen quasi
> feudale Verhältnisse. Das Ergebnis sind Fahrkartenknipser.
> 
> Viele Grüße aus Berlin
> 
> Peter Delin/Videolektorat
> Zentral- und Landesbibliothek Berlin
> Amerika-Gedenkbibliothek
> 
> Apropos: Es sind immer die großen Freihandbibliotheken, die
> Intellektuelle begeistern. Man denke nur an Ecos 10 Thesen zu
> Bibliotheken. Sein El Dorado war die Robarts Library in Toronto
> http://www.library.utoronto.ca/robarts/
> 
> 
> 
> 
> 
> Klaus Graf schrieb:
> >
> > Leicht gekuerzt moechte ich den heutigen FAZ-Artikel auch den LeserInnen
> > dieser Liste zugaenglich machen.
> >


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.