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Re: "unsere Profession" - war: Kostenfrei Verfuegbarkeit wissenschaftlicher Fachinformation



Klaus-Rainer Brintzinger schrieb am Donnerstag, den 28. November 2002:

> Nur, liebe Liste, sollte nicht übersehen werden, es handelt sich dabei 
> um kein mediales (Papier oder Datenbank) sondern um ein rechtliches und 
> ökonomisches Problem. Die hohen Zeitschriftenpreise und vorallem die 
> Preissteigerungen entstehen ja nicht, weil Papier oder Druckerfarbe 
> plötzlich so teuer geworden wäre, sondern weil das ausschließliche 
> Verwertungsrecht dem Rechteinhaber ein nahezu monopolistisches 
> Marktverhalten erlaubt. Online ändert zunächst einmal gar nichts, wenn 
> das (Urheber-)Recht nicht aufgegeben wird. Daher wird uns die Grundfrage 
> des Publikationssystems 'cui bono'  nicht erspart bleiben - mit oder 
> ohne Papier.

Ich finde es wichtig, korrekte Begriffe zu verwenden. Es geht ja nicht
um die *Aufgabe* von Rechten, sondern die korrekte und
verantwortungsbewusste Nutzung dieser. Ich bin mir sicher, Sie meinten
es so, aber das Urheberrecht ist nun mal ein Dreh- und Angelpunkt der
Diskussion und verdient eine genaue Begrifflichkeit, um nicht auf
falsche Faehrten zu fuehren.

Das Modell der freien Software etwa setzt ja gerade auf die Existenz
von wasserdichten Lizenzen, die eine kommerzielle Ausschlachtung ohne
Nutzen fuer die bisherigen Urheber (Rechteinhaber) erfolgreich
ausschliessen. Das ist ja gerade der Sinn des Urheberrechts: Das
Schuetzen der eigenen Arbeiten (um den Begriff des "geistigen
Eigentums" zu vermeiden) im Sinne des Autors. Und in diesem Sinne kann
gerade der verantwortungsbewusste Umgang mit dem Urheberrecht
bezueglich der kostenfreien Verfuegbarkeit von wissenschaftlichen
Publikationen sehr wohl etwas aendern. 

Gruesse,
	Daniel Zimmel
	Student
	HdM Stuttgart



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