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Re: Verlags-Dissertationen



Lieber Herr Hilberer,

kann man den "Aufschrei", den Ihr privates Projekt damals verursachte
irgendwo nachlesen? Jedenfalls scheint es auch mir so, daß das deutsche, vor
allem das "offizielle" Bibliothekswesen sich mit einfachen praktischen
Lösungen immer noch sehr schwer tut, dagegen dazu neigt, einen riesigen
Aufwand in perfektionierte und allzu pedantische Lösungen zu stecken.

Mit freundlichen Grüßen

Hans Hehl

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Thomas Hilberer <thomas.hilberer _at__ uni-tuebingen.de>
An: Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>
Datum: Donnerstag, 19. Dezember 2002 10:03
Betreff: Re: Verlags-Dissertationen


Von:            "Korb, Nikola" <korb _at__ dbf.ddb.de>
Liebe Liste, liebe Frau Korb,
> Herr Hilberer schrieb:
> >mittlerweile bieten fast alle Fakultaeten die Moeglichkeit, die
> >Veroeffentlichungspflicht durch die Abgabe einer Datei zu erfuellen,
> >die dann die Bibliothek elektronisch veroeffentlicht.
>
> leider muss ich Herrn Hilberer widersprechen,
> gerade im geisteswiss. Bereich erlauben nur wenige Promotionsordungen
> der Veroeffentlichungspflicht durch elektronische  Diss. nachzukommen.
Das wusste ich nicht; wenn es stimmt, dann ist es schlimm.

Nun raecht sich, dass wir Bibliothekare das Thema viel zu technisch
angegangen haben, und alles so kompliziert wie moeglich gemacht haben
(unter XML und DC war da selten was zu haben...).

Ich erinnere mich, einmal den Vortrag einer Bibliothekarin gehoert zu
haben, die allen Ernstes an ihrer Uni Kurse anbieten wollte, in denen die
Doktoranden lernen sollten, Format- und Dokumentvorlagen in Word
korrekt anzuwenden. Nur Dissertationen, die diesen Anforderungen
genuegten, sollten auf dem entsprechenden Hochschulschriftenserver
veroeffentlicht werden duerfen.

Ich erinnere mich auch an den Aufschrei, den die Veroeffentlichung eines
einfachen Geschaeftsgangs fuer E-Dissertationen  (Personalbedarf ca.
10% einer Stelle hD, und das fuer eine Uni, an der alle Fakultaeten E-
Dissen erlauben) - wo doch bei den offiziellen Projekten immer eine ganze
Mitarbeiterschar zu Gange war
(http://www.hilberer.de/pub/geschaeftsgang_elektronischer_dissertationen
_2.html).

Kein Wunder, dass solche Umstaendlichkeit abschreckend wirkt, auch auf
Bibliotheken, die dementsprechend zoegerlich sich bei ihrer Uni
eingesetzt haben.

Schoene Gruesse,
Ihr
Thomas Hilberer
-------
Dr. Thomas Hilberer, Fakultaetsbibliothek Neuphilologie
Tel.: 07071  29-74325; FAX: 29-5811
Wilhelmstr. 50, 72074 Tuebingen
http://www.uni-tuebingen.de/fb-neuphil/





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