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AW: Ein einziges Eingabefeld



Liebe Kolleginnen und Kollegen,

> Wenn die meisten Katalogbenutzer von Google "verdorben"
> werden - wieso um Himmels willen muessen die Bibliotheken
> auf diesen Zug aufspringen?
weil wir, die "guten" Bibliothekare, die die Benutzer eigentlich nicht verderben wollen, gegen diesen Trend auf Dauer nicht ankommen, das ist Sisyphos-Arbeit. Unsere ganze Diskussion hat sich ja erst dadurch entwickelt, dass es hier Klagen gab ueber Benutzer, die sich fuer diesen Unterschied anscheinend nicht interessieren (siehe Beispiel: Das kann ich alles schon, ich muss nur noch wissen, wie man hier etwas ausdruckt). Wieso ihnen dann andererseits das Leben schwer machen? Ein Dieselmotor funktioniert auch anders als ein Benzinmotor, aber deswegen jetzt fuer beide Motortypen vollkommen unterschiedliche Bedienelemente ins Fahrzeug einbauen? Irgendwann entwickelt unsere Automobilindustrie auch noch einen Chip in der Tankoeffnung, der der Zapfsaeule sagt, welche Fuellung die richtige fuer unseren Tank ist, dann muessen wir noch nicht mal mehr darauf achten. Das sind solche Dinge, die sind halt so beim Menschen. Und ausgerechnet jetzt kommen wir Bibliothekare, nach so vielen hundert Jahren der Existenz unseres Berufsstandes, und nehmen endlich den Kampf gegen die menschliche Mentalitaet auf und werden alles grundlegend aendern? Da aendert sich bei den Menschen erst etwas, wenn sie gefordet sind, sich mit diesen Unterschieden zu befassen. Da fuer die meissten Zeitgenossen wohl Eingabefeld gleich Eingabefeld ist, fuehren drei verschieden Eingabefelder aber nicht unbedingt dazu, dass man sich gefordert fuehlt, sondern eher zu einer kleinen Verwirrung. Man stutzt kurz und wundert sich vielleicht ueber die vermeintliche Inkompetenz des Programmierers, der das eben nicht so einfach machen kann wie Google und gibt dann zum Schluss halt Autor und Titelstichwort in unterschiedliche Felder ein. Das wars dann aber auch schon fuer den ueberwiegenden Teil unserer Benutzer, davon bin ich bin ueberzeugt und meine das noch nicht einmal schlecht. Eine Forderung waere es, den Benutzern abzuverlangen, die Recherche in Expertensprache duchzufuehren, dann erst wuerden sie den Unterschied wahrscheinlich als einen solchen wahrnehmen und sich darauf einstellen. Nochmals: wir Menschen sind eben so. Und wenn wir Biliothekare in diesem Bereich uns des Unterschiedes bewusst sind, gibt es andere Bereiche, wo wir wahrscheinlich nicht anders denken und handeln als unsere Benutzer in unseren Bibliotheken.

Schoen Gruesse vom Fusse des Gurten
Bernd Martin Rohde
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Bernd Martin Rohde, Dipl.-Bibl. (FH)
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