Spam (was: Re: Ein einziges Eingabefeld: (hier: Herr Seiffert))

[Michael Schaarwaechter <Michael.Schaarwaechter _at__ ub.uni-dortmund.de>]

--On Donnerstag, Mai 15, 2003 15:24:07 +0200 Carsten Dirx <dirx _at__ rlb.de> 
wrote:

> > [In Zeitungen, im Fernsehen, in eigentlich allen Medien kommen
> > wir mit Spam (Werbung, Anzeigen, ...) klar, nur bei EMail wird
> > es uns als Problem verkauft. Warum nur? Ich lösche eine Mail in
> > weniger als 1 Sekunde. (Werbe-)Zeitungsseiten umblättern dauert
> > länger. Werbung wegzappen auch.
> > Können Sie mir als Informationsbewältiger erklären, warum um
> > Spam so ein aufhebens herrscht?]
> wenn man mir täglich 65 Broschüren in den Briefkasten stopfen würde, die
> mir  Penisvergrößerungen nahelegen, können Sie glauben, daß ich auch
> davon ein  Aufhebens machen würde.

Hallo,

die Menge machts. Wir sind in der UB Dortmund bis Oktober letzten Jahres 
ohne Spamfilter ausgekommen. Unsere saemtlichen Mail-Adressen stehen seit 
Anfang der Neunziger im Web, sind also garantiert von allen Spam-Spidern 
erfasst worden. Im Zuge der Installation des neuen Mailservers habe ich 
einen Spamfilter (SpamAssassin) installiert, der mit interessanten Methoden 
versucht, Spam zu entlarven. Siehe http://spamassassin.org . Erkannte 
Spam-Mails werden von dieser Software markiert und dann per Filterregel in 
einen speziellen Ordner des Benutzers gelegt, an den sie adressiert waren. 
Jeder kann so selbst die Spammails auf Fehlerkennungen durchsuchen oder ab 
und zu komplett loeschen.

Seit letztem Oktober hat die Anzahl der Spam-Mails vervielfacht. Waren es 
Anfang November 2002 noch etwa 1000 Spam-Mails taeglich an unsere etwa 250 
Mailadressen, so sind es nun knapp 5000 pro Tag, die erkannt werden. Die 
Erkennungsrate ist sehr hoch, obwohl SpamAssassin sehr zahm konfiguriert 
wurde, zu mir persoenlich kommen pro Tag nur maximal eine Handvoll 
Spam-Mails durch den Filter. Fehlerkennungen (also echte Mails, die als 
Spam klassifiziert wurden) gab es seither etwa 4 insgesamt.

Ich bin nicht der Meinung, dass man EMailadressen verunstaltet auf die 
Webseiten schreiben sollte, um dies zu minimieren (abgesehen davon, dass es 
bei uns sowieso zu spaet ist). Manchmal sieht man Konstruktionen wie 
"hans.test at hierunddort.de (Bitte ersetzen Sie das at durch ein  _at__ )". Das 
finde ich nicht sehr Kundenfreundlich und verhindert auch nur einen Teil 
des Spams, weil die Spammer so etwas laengst erkannt haben.

Spamfilter werden genauso wie Virenfilter (den unser Mailserver uebrigens 
auch hat und mit dem er pro Tag bis zu zehn Emailviren filtert) auf 
Mailservern Pflicht werden. Der verbleibende Teil an Spam ist noch genug, 
um die ENTF-Taste warm zu halten.

Mit freundlichen Gruessen,
Michael Schaarwaechter

--
 Michael.Schaarwaechter _at__ ub.uni-dortmund.de
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