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Re: Pfandschliessfaecher ab Euro-Zeit



Lieber Herr von Cube,

die Universitätsbibliothek der Europa-Universität Viadrina hatte vor
Einführung des jetzigen Schließsystems ebenfalls
Pfandschließfächer auf der Basis von Münzen, und wir haben
zahlreiche Probleme damit gehabt (z. B. Einsatz von
fremdländischer Währung oder selbstgebastelten Plastikchips), so
daß für die Benutzer - sofern das Fach leer war - überhaupt kein
Anreiz bestand, sich bei uns mit dem richtigen Schrankschlüssel
zu melden.   Die Einführung des Euro hätte  dann wiederum die
teure Umrüstung der Schlösser bedeutet, ohne daß es zu einer
Lösung des grundsätzlichen Problems gekommen wäre.
Daher haben wir auf Vorhängeschlösser umgestellt. Unsere Fächer
wurden von einem Schlosserbetrieb zu einem geringen Preis (weit
unter 10 DM pro Schrank) mit einer Lasche ausgerüstet, daran
kann ein vom Benutzer selbst mitzubringendes Vorhängeschloß
angebracht werden. Für Fremdnutzer und in Ausnahmefällen gibt
die Ausleihe einige Vorhängeschlösser gegen Pfand aus. In
regelmäßigen Abständen wird vor der Öffnung der Bibliothek (bei
uns zwischen 7.00 und 8.00 Uhr)  kontrolliert, welche Fächer
belegt sind. Diese werden mittels Bolzenschneider geknackt, der
evtl. Inhalt wird nur gegen Zahlung einer Verwaltungsgebühr in
Höhe von 20 DM (eine entsprechende Ordnung muß vorher
verabschiedet werden) herausgegeben.
Seitdem haben wir das Problem der Dauerbelegung nur im
Ausnahmefall (und Probleme mit verbummelten Schlüsseln gibt es
auch nicht mehr). Bei uns gab es zwar zunächst Bedenken, wie
abschreckend die selbst mitzubringenden Schlösser auf die
Benutzer wirken würden. Da es aber im Ausnahmefall die
Möglichkeit gibt, Schlösser zu leihen, ist das Ganze nicht mehr
ganz so restriktiv. Die finanziellen Spielräume für  ständiges Nach-
und Umrüsten haben wir auch nicht.
Wir haben das System auch nur kopiert, die UB Trier und die UB
Paderborn verfahren meines Wissens ebenso.
Mit freundlichen Grüßen
R. Berthold
Leiterin der Benutzungsabteilung
berthold _at__ euv-frankfurt-o.de

Im Auftrag meiner Kollegin habe ich gern diese Information
weitergeleitet.

Eva Rothe
UB der EUV Frankfurt (Oder)




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