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Re: Nutzung von E-Mail



Lieber Herr Witte,

ganz abgesehen von den bisher schon geäußerten Argumenten: Wenn es nur
eine einzige zentrale e-mail gibt, dann ist das ungefähr so, als würde
der gesamte geschäftliche Briefverkehr (vom privaten mal ganz abgesehen)
nur über Postkarten geführt. Bei normalem Briefverkehr habe ich ja
wenigstens die Möglichkeit, auf einen verschlossenen Briefumschlag z.Hd.
Herrn/Frau xy zu schreiben. Es gibt immer die Notwendigkeit, dass
bestimmte Korrespondenz vertraulich läuft - wenn Sie die e-mail dazu
nutzen wollen, müssen Sie persönliche e-mail-Adressen vergeben (evtl.
mit zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen wie PGP, wenn es um wirklich
kritische "Missionen" ginge, aber auch sonst sind persönliche
e-mail-Adressen allemal praktikabler als eine für alle). Daß die
Möglichkeit einer vertraulichen Kontaktaufnahme besteht, ist m.E. auch
eine Erwartung, die zu Recht bei denen besteht, die sich an uns wenden,
seien es nun Bibliothekskunden, Ansprechpartner bei Verlagen oder wer
auch immer. Wenn diese Möglichkeit nicht besteht, prägt dies auch die
Außenwirkung und das Bild der Einrichtung, es bekommt einen formellen,
unpersönlichen Charakter und vermutlich werden viele Kontakte von
vornherein abgeblockt. 

P.S.: Der Anteil von persönlichen Mails ist sicher individuell
verschieden, aber meiner Erfahrung nach eher gering. Was an persönlichen
Mails zwischendurch mal kommt, z.B. ein Geburtstagsgruß, trägt ebenso
zur seelischen Gesundheit bei wie eine bunte Postkarte. 

Nicht zu vergessen die dienstlich, aber doch von dem jeweiligen
Mitarbeiter persönlichen abonnierten einschlägigen Mailinglisten (RABE,
INETBIB, ...), die gerade für kleine Bibliotheken sehr wichtig zum
Erfahrungsaustausch oder als Rettungsanker sind. Auch da möchte ich mir
individuell konfigurieren können, welche Listen und wie ich sie lese,
einzeln, als Digest, im Archiv etc. Gar nicht auszudenken, wie das gehen
sollte, wenn es nur eine zentrale Adresse gäbe. 

Herzliche Grüße aus der UB Stuttgart
Bernd-Christoph Kämper

Gerd Witte wrote:
> 
> Liebe KollegInnen,
> 
> die EDV-Verwaltung in meiner Einrichtung (eine evang. Kirchenverwaltung)
> hat das E-Mail System so eingerichtet, dass die MitarbeiterInnen von
> aussen nicht mit einer persönlichen E-Mail-Adresse erreichbar sind,
> sondern nur über eine sog. Abteilungs-Mail-Adresse (also nicht
> vorname.name _at__ xxx.de sondern für alle Bibliotheksmitarbeiterinnen:
> bibliothek _at__ xxx.de).
> 
> Begründung: Da sowieso keine privaten E-Mails erlaubt seien, wird u.a.
> gesagt, könne man auf die aufwendige Verwaltung von vielen von aussen
> erreichbaren  Adressen verzichten. Man könne dann eher das Einschleppen
> von Viren kontrollieren.
> 
> Mich interessiert natürlich, wie die E-Mail-Verwaltung andernorts
> gehandhabt wird.
> 
> Verzichtet man auch noch in anderen Einrichtung auf die persönliche
> Erreichbarkeit der Mitarb.?
> 
> Abgesehen von organisatorischen Gründen, spricht überhaupt etwas für
> eine solche Vorgehensweise?
> 
> Oder gibt es auch Gründe für die persönliche Erreichbarkeit über eine
> E-Mail-Adresse?
> 
> Für einige Hinweise und Anregungen dankt im Voraus
> 
> Gerd Witte
> 
> Evang.-luth. Oberkirchenrat, Bibliothek
> Philosophenweg 1, D - 26121 Oldenburg
> Postfach 1709, D - 26007 Oldenburg
> Tel. (+49)-(0)441-7701-270
> Fax (+49)-(0)441-7701-299


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