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Re: ? RTF-Format



Lieber Herr Graf,

> Damit ist aber der Grundgedanke, RTF als Austauschformat zu nehmen, ad
> absurdum gefuehrt und man kann gleich WORD-Dateien ins Netz stellen ...

Mitnichten: RTF ist ein Microsoft-internes Austauschformat.
Word-Benutzer werden vielleicht die Meldung kennen, die
einen auffordert, das aktuelle Dokument als RTF abzuspeichern
und neu einzulesen, um groesseren Schaden zu vermeiden...

Erfahrungsgemaess wird fuer jede neue Version von Word eine
korrespondierende erweiterte RTF-Spezifikation geschaffen,
um den erweiterten Funktionsumfang der Office-Programme abzubilden
(Aktuell ist Version 1.6 fuer Office 2000, eigentlich muesste
es schon 1.7 fuer Office 2002 geben, andererseits geht der
Trend ja mittlerweile zu HTML mit proprietaeren Tags...).
Microsoft-Programme koennen wenig ueberraschenderweise gut mit 
RTF umgehen und verhalten sich meist auch gnaedig, wenn zur Zeit 
ihrer Schaffung noch nicht bekannte RTF-Kommandos auftauchen 
(die RTF-Version ist immer "1", der benutzte Sprachumfang bzw.
RTF-Sub(-)Version ist im Dokument nicht erkennbar.

Es ist umgekehrt aber auch so, dass in RTF-Dateien Word-Spezifika
(etwa Befehle zum Manipulieren von Word-Querverweiszaehlern oder
zur Indexerstellung) abgelegt sein koennen (\field-Befehle etwa),
das kann Nicht-Microsoft-Software natuerlich erst recht nicht
verarbeiten und ist auch nicht dokumentiert.

Insgesamt ist eindeutig festzustellen, dass RTF deutlich weniger
"offen" ist als etwa PDF und sowohl zur Archivierung von Dokumenten
als auch zur "einfachen" Veroeffentlichung weniger gut geeignet.

Word-Dokumente haben im Vergleich zu RTF den zusaetzlichen
Nachteil, dass sie von aelteren Versionen als derjenigen,
mit der sie erzeugt worden sind, i.a. garantiert nicht
gelesen werden koennen.

viele Gruesse
Thomas Berger


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