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AW: Dialekte



Liebe Kolleginnen und Kollegen

> dialektisch oder dialektal? ;-)
Duden (21. Aufl.):
dialektal: mundartlich / dialektisch: mundartlich, die Mundart betreffend

> Seit etlichen Jahren wird z.B. in Ostfriesland in den beiden ersten
Schuljahren in Plattdütsch und
> Hochdeutsch unterrichtet. Zweisprachigkeit ist Trumpf! Die Erlernung einer
weiteren (Fremd)Sprache
> wird dadurch erleichtert.
Dagegen ist wahrlich nichts zu sagen. Das Problem in der Deutschschweiz ist
allerdings, dass bei einer Fast-Ausschliesslich-Dialekt-Verwendung die
Faehigkeit, in der Hochsprache zu kommunizieren, erwiesenermassen leidet. So
weit ist man wohl in Ostfriesland noch nicht, da muesste man schon in allen
Unterrichtsstunden ausnahmslos Platt snacken. Wenn es aber so weit geht, dass,
wie man mir gesagt hat, Walliser Schwierigkeiten haben mit ihrem heimischen
Dialekt in Zuerich verstanden zu werden, dann gibt einem das doch zu denken.
Und dann gibt es hier noch die Sprachkurse fuer nicht-deutschsprachige
Auslaender in der Volkshochschule mit dem Lernziel: Dialekt verstehen und auf
Hochdeutsch antworten koennen. Und in den anderssprachigen Landesteilen der
Schweiz wird im Deutschunterricht auch die Hochsprache gelehrt. Wenn man diese
Situation auf Deutschland uebertragen wuerde: Plattduetsch, Schwaebisch,
Bayerisch usw. nur in seiner urigsten Form zu haben (das im Radio und im
Fernsehen in den offiziellen Nachrichtensendungen, in den Parlamenten vom
Gemeinderat bis hin zum Bundestag etc.), das wuerde zwar den
Kulturfoederalismus deutlicher machen, aber was bedeutet das letztendlich fuer
den deutschen Gesamtstaat in kultureller Hinsicht?
Das nur als kleiner Denkanstoss, dass Dialekte zwar einerseits lokale bzw.
regionale Identitaet foerdern koennen, aber unter Umstaenden auch fuer das
Funktionieren eines groesseren Gemeinwohls hinderlich sein koennen.

> I hau amol a Freindin en Schaffhausa ghett, wo I oft koi Word verschtanda
han.
Das Schaffhauserdeutsch ist aber im Vergleich zu anderen deutschschweizer
Dialekten noch sehr vertraeglich fuer deutschschweizerdialektenichtgewohnte
Ohren!

Einen schoenen Gruss vom jetzt in Bern lebenden gebuertigen Oberschwaben, der
nahe Bremen sein Abitur gemacht hat
Bernd Martin Rohde
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Bernd Martin Rohde, Dipl.-Bibl. (FH)
Sportweg 15, CH 3097 Liebefeld
Tel.: (+41) (0)31 9719674, mailto:b.m.rohde _at__ gmx.net
dienstl.: StUB Bern, AK, mailto:bernd.rohde _at__ stub.unibe.ch

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