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Zeitschriftenkrise ?



Liebe KollegInnen

"Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig
an und handelt."
(Dante Alighieri, nmw)

Die Beiträge der vergangenen Tage zum Thema "Zeitschriftenkrise" veranlassen
mich
(wieder mal) darauf hinzuweisen, dass das Übel nur an der Wurzel verändert
werden kann!

Die Wurzel ist das Geschäftsmodell der grossen Verlage: Die freiwillig
auferlegte
Verpflichtung börsennotierter Unternehmen die finanziellen Interessen der
"Shareholder"
zu bedienen und die Rating-Agenturen milde zu stimmen.
Das führt zwangsläufig dazu, dass das betreffende Unternehmen seine Gewinne
maximieren MUSS egal ob der Markt dafür geeignet ist oder nicht.
DAS ist der Hintergrund für die Preis-Entwicklung UND für die
Copyright-Diskussion.
... und nichts anderes!

Wenn wir Bibliothekare das ändern wollen - für unsere
Organisationen/Geldgeber
(vielleicht auch unsere Gesellschaft-en) müssen wir ein Alternativmodell
entwickeln, bewerben, vermarkten UND leben (GATS lässt grüssen).

Wie man das macht habe ich vor eineinhalb Jahren in den AGMB Mitteilungen
geschrieben: Mit Bezug auf die Karolinska Bibliothek schrieb ich damals,

"Der Ansatz, die gesamte wissenschaftliche ?Informations-Produktionskette?
in der Bibliothek anzusiedeln, ist nicht nur für Universitätsbibliotheken
richtungsweisend."

Die Chance jeder Bibliothek (und das ist eine klassische Marketing-Aufgabe)
besteht eben darin als DER LOKALE Urheber-Verwalter für die
Informationsproduktion der eigenen Institution aufzutreten.
Das ist zugegeben schwierig - aber der einzige Weg !
Die Bibliotheken müssen (in wirtschaftlicher Terminologie) Produktionsmittel
in die Hand bekommen. ... und dann bekommt man Handlungsspielraum
im eigenen Markt.

WENN diese Aufgabe von jeder Bibliothek weltweit erfolgreich geleistet wird,
ist das Problem Zeitschriftenkrise behoben (!) und die Marktverhältnisse 
werden sich wieder ausgleichen.

Nur was sich ändert, bleibt:
Es wäre wünschenswert wenn sich die Diskussion kraftvoll den Veränderungs
-Strategien widmete statt sich in Scheinproblemen zu verlieren.

Mit freundlichen Grüssen Constantin Cazan
(P.S.: Schön ist dass <hier> lebhaft diskutiert wird).

-- 
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