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Re: open source Kataloge (hier allegro-C)



On Mon, Mar 01, 2004 at 09:41:10PM +0100, Martin Bucher wrote:

> Was aber bei OSS vs. "Closed Source" gerne vergessen wird: was ist, wenn bei
> kommerzieller Software die Fa. pleite geht oder aufgekauft wird? 

Gerade das wird unter mit dem Argument "fehlende oder zumindest
nicht zugesicherte Nachhaltigkeit" gerne als Argument gegen
Open Source Software angeführt. So ganz unrichtig ist das
Argument ja auch nicht, wenn man heute z.B. erfährt, dass die
Weiterentwicklung von FreeS/WAN (ein Open Source VPN-System für Linux)
eingestellt wird. Da wird das Ende immerhin an- bzw. abgekündigt.
Man mag anmerken, dass diese Sicht strenggenommen falsch ist,
da man Open Source Software eigentlich nicht einstellen kann.
Das Argument "Sie haben ja den Quellcode und können selbst..."
greift aber nicht unbedingt, da dazu Ressourcen notwendig sind, 
die bei Anwendern nicht unbedingt zur Verfügung stehen. Ich weiß,
dass diese Sicht Anwender/Entwickler nicht ganz dem "Community"-
Modell der Entwicklung freier Software enstpricht. In manchen
Bereichen scheint dieses Modell aber schwer vermittelbar (selbst 
an Universitäten stößt man mit dem Hinweis, dass durch die 
Beteiligung an einem Open Source Projekt statt des Kaufs eines 
fertigen Produkts ja auch Know-How geschaffen wird, auf taube 
Ohren).
Wenn man Open Source Software bei einem kommerziellen Dienstleister
kauft (z.B. Linux bei einem Distributor), übernimmt der üblicherweise
aber ebenso wie Anbieter "geschlossener" Software den Support und
die Pfege der Software über einen bestimmten Zeitraum. Das kostet
aber Geld, was der verbreiteten Vorstellung, dass freie Software
kostenlos sei, zu widersprechen scheint.

Viele Grüße,
Till Kinstler

-- 
Till Kinstler                           till@xxxxxxxxxxxxxxx
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