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Re: British Library's Turning the Pages Goes Online



Lieber Herr Graf, liebe Liste,
ich glaube wir sind uns einig, dass das "Turn the pages"-Projekt der BL
einen anderen Nutzerkreis ansprechen will und wird als das bei der
"Bibliotheca Corviniana" der Fall ist. Ich finde das in beiden Faellen
legitim.
Umblaetter-Schnickschnack hin oder her: Die Aufbereitung der BL macht im
Prinzip Spass (vor allem die Lupe) und wird ihr primaeres Ziel, moeglichst viele
Leute an (digitalisierte) Handschriften heranzufuehren und vielleicht auch
fuer Geschichte und Kultur zu begeistern, vermutlich nicht verfehlen. Aus
streng wissenschaftlicher Sicht haette man das Geld sicher anders ausgeben
koennen, aber ich glaube, die BL nimmt ihren (Teil-)Auftrag zur
"Allgemeinbildung" recht ernst (wie die meisten wissenschaftlichen
Institutionen in UK und Nordamerika, die z.B. sehr viel fuer Kinder und
Jugendliche bieten als hierzulande ueblich, Stichwort:
Mueseumspaedagogik).

Die Eindruecke, die ich von der "Bibliotheca Corviniana" gewonnen habe,
sind recht positiv. Die Aufbereitung ist aber durchaus
gewoehnungsbeduerftig und es braucht seine Zeit, bis man das Ganze
gefunden und durchschaut hat.

Zur Mail von Herrn Eichwalder:
Bei der BL werden z.Zt. im o.g. Projekt angeboten:


Leonardo Notebook broadband
The Lindisfarne Gospels
Sultan Baybars' Qur'an
The Sherborne Missal

(Die letzten beiden waren mir leider auch nicht vergoennt, weil angeblich
eine neuere Version des Shockwaveplayers erforderlich waere - sehr
betrueblich/aergerlich; insgesamt sollen, glaube ich, am 20.04. neun
Handschriften in der besagten Technik vorliegen, also kein Vergleich mit
digitalen Handschriftenarchiven wie bei der "Bibliotheca Corviniana".)


  Mit freundlichem Gruss

   Mario Kowalak

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   Freie Universitaet Berlin     Mario Kowalak
   Universitaetsbibliothek
   Informationszentrum und
   Web-Team
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   14195 Berlin                  E-Mail: kowalak@xxxxxxxxxxxxxxx
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On Sun, 18 Apr 2004, Klaus Graf wrote:

> Diese Umblaetter-Anwendungen von Handschriften, wie sie
> auch das Deutsche Historische Museum einsetzt, sind nach
> meinem Dafuerhalten alberner Schnickschnack. Wichtiger
> waere es, das dafuer eingesetzte viele Geld in die
> Open-Access-Digitalisierung wissenschaftlich bedeutsamer
> Handschriften zu stecken, die ungedruckte Texte enthalten,
> die sonst nicht zugaenglich waeren.
>
> Die British Library ist keinesfalls vorbildlich in Sachen
> Handschriftendigitalisierung.
>
> Wer sich ueber WIRKLICH sehenswerte Handschriften im Web
> informieren will, sollte die Wiki-Seite Large Digital
> Libraries of western manuscripts besuchen:
> http://wiki.netbib.de/coma/DigitaleHandschriften
>
> Sollte jemand eine Seite kennen, die bessere Links zum
> Thema enthaelt, waere ich ueberrascht.
>
> Die Bibliotheca Corviniana (ungarische Navigation), die
> hier fast niemand kennen duerfte, schlaegt die BL um
> Laengen, was die Erlesenheit der digitalisierten Hss.
> angeht. Da brauchts dann auch keine Umblaetterfunktion.
>
> Klaus Graf
>


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.