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Re: Nochmals zur R-Reform



On 16 Aug 04, at 18:46, Frank Hoppe wrote:

>
> ein weiteres wichtiges Argument, was immer wieder in die Runde geworfen
wird, ist,
> daß die R-Reform auch Rücksicht auf die Östereicher und Schweizer nehmen
sollte.

Wenn es hinsichtlich Bevölkerungszahl demokratisch zugehen sollte, müßten
sich
Österreich und Schweiz fügen. Das wäre aber nur ein ganz formales Argument.
Auch in Ö besteht wenig Akzeptanz, was Umfragen zeigen, und wächst der
Widerstand: die Kronenzeitung stellt um (immerhin die auflagenstärkste) und
verschiedene Politiker haben sich für Rückumstieg ausgesprochen.
In der Schweiz ist, bei allem Respekt, Schriftdeutsch eine Fremdsprache,
daher
kann man dort gerechterweise keinen hohen Stellenwert bei einer solch
weitreichenden Frage beanspruchen. Die Reform wird ja ohnehin nicht
konsequent
angewendet, auch die NZZ hat z.B. ihre Hausregeln. Und das ß haben sie gar
nicht,
man war damit vorher schon auf einem Sonder-Holzweg.
(Das ß wurde nicht aus irgendeiner reformerischen Erkenntnis heraus
abgeschafft,
sondern weil die Industrie keine Schreibmaschinen mit einem Extra-Typenhebel
dafür liefern konnte. Das war eine pragmatische, in der Außerschweiz nicht
nachvollziehbare Kapitulation, ueber die man lieber stillschweigend
hinweggehen
sollte.)

MfG
B.E.


Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
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