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Open Access / Toll Access: wer zahlt die Rechnung und wie hoch fällt sie aus?



Open Access / Toll Access: was kostet die einzelne Veröffentlichung und wer
muss es zahlen?

Liebe Liste,
bisher scheint sich diese Frage tatsächlich nur durch intensive Recherche
bei den einzelnen Verlagen oder Fachgesellschaften lösen zu lassen. Wer aber
schon einmal versucht hat, belastbare - und vor allem vergleichbare - Zahlen
zu den tatsächlichen Preisen von "toll access" Zeitschriften zu eruieren,
weiß, dass unüberschaubare Preisstrukturen keineswegs ein Merkmal der "open
access" Anbieter sind. Es fehlt im Bereich "open access" bisher einfach nur
an übergreifenden Informationsangeboten!
Hier besteht offensichtlich ein Desiderat. Eine geeignete Infrastruktur
könnte die  elektronische Zeitschriftenbibliothek Regensburg sein
(http://rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit/, grünen Punkt auswählen) sowie das
Directory of Open Access Journals (http://www.doaj.org). Günstig wäre es,
bei diesen beiden Diensten die Metadatenschema so zu erweitern, dass
Anbieter die Möglichkeit haben, Veröffentlichungskosten (bzw. das
zugrundeliegende Geschäftsmodell) anzugeben.
Möglicherweise wäre dies auch ein Betätigungsfeld im Rahmen der SHERPA/ROMEO
Aktivitäten http://www.sherpa.ac.uk/romeo.php.

Damit allerdings diese Zahlen nicht irreführend sind und einen echten
Vergleich im Sinne eine Kosten/Nutzen-Abwägung zulassen, müssten sie einen
standardisierten Parameter aufführen, nämlich "Kosten pro Seite" -
Zukunftsmusik: ergänzt mit durchschnittlichen Zugriffs- und Zitierungsraten.

Wer seinen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern konkrete Zahlen an die
Hand geben will, sollte diese nach zugrundeliegendem Geschäftsmodell der
Anbieter differenzieren. Hierfür bietet sich im Moment noch die folgende
Unterteilung an
a) reine Finanzierung über Autorengebühren (z.B. die Medienprodukte der
Public Library of Science (http://www.plosbiology.org,
http://www.plosmedicine.org etc.)
b) hybride Finanzierungen (teils über Subskriptionsgebühren, teils über
Autorengebühren). Dies ist ein weit verbreitetes Modell von
Fachgesellschaften, z.B. der Entomological Society of America
http://www.entsoc.org  (die im Übrigen eine sehr transparente Preisstruktur
haben)
c) institutionelle Mitgliedschaften, indem durch eine größenabhängige
Pauschale, zahlbar von der Bibliothek, den Angehörigen der
Hochschule/Institution das Veröffentlichen zu reduzierten oder ohne
Autorengebühren ermöglicht wird. Bekanntester Anbieter für dieses Modell ist
BioMed Central

Hilfreich ist sicherlich auch eine übersichtliche Liste, für welche Verlage
oder Verlagsgruppen die Bibliothek eine institutionelle Mitgliedschaft hat.

Freundliche Grüße aus Göttingen
Margo Bargheer

----- Original Message ----- 
From: "Sabine Trott" <sabine.trott@xxxxxxxxxxxxx>
To: "Internet in Bibliotheken" <INETBIB@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Sent: Monday, March 07, 2005 3:53 PM
Subject: Open access journals: Wieviel zahlt der Autor?


> Liebe Liste,
>
> unsere UB möchte gegenüber den Wissenschaftlern unserer Universität
> offensiv Werbung für Open-access-Zeitschriften betreiben. Eine Frage,
> die dabei natürlich auftaucht, ist die nach der jeweiligen Finanzierung
> der Zeitschriften und dem finanziellen Beitrag des Autors.
>
> Mir ist es nicht gelungen, einen Überblick zu den
> Veröffentlichungspreisen zu gewinnen. Die Zeitschriften selbst geben die
> Modalitäten nur selten explizit auf ihren Seiten an, und auf Nachfregen
> erhielt ich nur teilweise eine Antwort.
>
> Hat jemand einen Tipp, wie man ohne größere Kopfstände an diese Zahlen
> kommt?
>
> Mit freundlichen Grüßen
> S. Trott
> -- 
>
>
> Dr. rer. nat. Sabine Trott
> Universitaetsbibliothek Ilmenau
> 98693 Ilmenau, Langewiesener Str. 37
> Tel.: 03677/694623, Fax.: 03677/694700
> E-Mail: sabine.trott@xxxxxxxxxxxxx
>


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