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Re: [InetBib] Zukunft Print via Online + Medien



Das ist sicher richtig, wenn die Motivation fehlt, geht nichts.

Aber nicht selten ist es gerade das Informationsmedium

(die Kombination von Information und Informationsträger)

und die damit verbundenen Möglichkeiten, die die Motivation auslösen.

Eine frühere Befragung hat gezeigt, dass bei etlichen Studierenden das
Interesse

zum Biologiestudium über das Fernsehen entstanden war.



Es geht eigentlich um das Blended Learning.

Das richtige Medium in richtiger Form zur richtigen Zeit, in didaktischer
Reduktion,

unter Berücksichtigung biologischen Lernens.

Wir lernen selten so, wie es sich viele Didaktiker wünschen, systematisch,
sondern im

permanenten Spannungsfeld von Information und Redundanz - Sensation und
Wiederholung

(und das auch noch assoziativ interdisziplinär). Beides unterliegt
individuell unterschiedlichen Wahrnehmungen.

Der größte Fehler bisheriger Lernsysteme wie Kindergarten oder Schule war,

dass sie zu wenig auf die individuelle Begabung, Wahrnehmung und
Interessanlage Rücksicht nahmen.

Das konnten nur Bibliotheken, in denen jeder sein Buch, seine geistige
Verwandschaft sucht.

Dieses, alle über einen Kamm scheren, ist am Einheitswettbewerb in
Klassenarbeiten,

an einheitlichen Lehrbüchern und eigentlich schon an den Klassenräumen
deutlich erkennbar.

Stattdessen ist modernes Blended Learning mit Internet, Distance Learning
und Individual Guided Learning

zu völlig neuer Begabtenförderung nutzbar, bei dem die Digitale Bibliothek
auch mit einem personalized content management

(früher Informationsvermittlung mit SDI, etc.) neue Aufgaben erhält. In
persönlicher Entfaltung frei zu lernen ist pädagogisch.





Schon allein Dialogisches Lernen, Dramaturgische Didaktik, Entdeckendes
Lernen, Exemplarisches Lernen,

Genetisches Lernen, Kybernetische Didaktik, Maieutik etc.

erfodern die Medienvielfalt, bei der das aufklärerische sapere aude
verlangt,

dass Menschen zum Wagnis des Denkens herausgefordert werden.

In Ihr liegt die eigentliche Motivation des Lernens.



MfG



W. Umstätter



P.S. Bezüglich der Frage: "wozu dann das Buch" wenn es bei wirklicher
Nutzung nicht lang hält?

Eben, "books are for use" und weniger zur Archivierung.

Wie wenig lang Bücher halten, sieht jeder, der alte Schul- oder Lehrbücher
betrachtet.





----- Original Message -----
From: "Karl Dietz" <karl.dietz@xxxxxxxxx>
To: "Internet in Bibliotheken" <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Sent: Friday, August 04, 2006 5:08 PM
Subject: Re: [InetBib] Zukunft Print via Online + Medien


Am 4 Aug 2006, um 16:58 hat Konstantin Rekk geschrieben:


Also ergänzend zu der Diskussion die Frage: Ãober welche Medien kann
überhaupt zum Lernen motiviert werden?


Hallo Herr Rekk,

meine persönliche Erfahrung ist die, dass es nicht primär auf die
Medien oder die Tools ankommt. Ich nutze ja einige Dinge in den
eLearnings, die ich seit 1999 anbiete und entwickle. Klar, ist ein
Quiz eine feine Sache. Oder auch ein Wiki, denn dort kann das
gemeinsame Tun sehr gut umgesetzt werden. Dennoch ist das
wichtigste, dass die Leute was lernen wollen. Und dann ergibt sich
alles weitere fast wie von selbst. Wichtiger scheinen mir
Gedanken, wie sie Moshe Feldenkrais, Carl Rogers, Heinrich
Jacoby u.a. gedacht wurden. Zu allen drei weitere Infos im AKI-wiki.

--
Viele Gruesse, Karl Dietz
http://www.karldietz.de
http://www.aki-stuttgart.de






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