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Re: [InetBib] Mailingliste inetbib



Hallo Herr Rohde,

Rohde Bernd schrieb:
Wille, Bereitschaft, Möglichkeit, Notwendigkeit, Bequemlichkeit, Präferenzen - 
so langsam wird das Antworten hier zu einem Fulltime-Job. :)
Stimmt, und wenn man den eigentlich schon hat, also in einer Bibliothek 
arbeitet, dann sollte das nebenbei mit INETBIB eher etwas vom zeitlichen 
Aufwand her Kurzes sein.
Zeit ist natürlich immer ein gutes und wichtiges Argument (auch als Student ;)). Allerdings muss ich auch sagen, dass Antworten in Mailinglisten mich doch erheblich mehr Zeit kosten, als ich es sonst "gewohnt" bin. Sicher ist dies z.T. auch meine, und die des Mailclients, Unzulänglichkeit. Andererseits kommt auch Gmane mit diversen "Re"s und "AW"s nicht richtig zurecht. Trotzdem kann ich das Zeitargument bis zu einem gewissen Grade nachvollziehen, bleibe mir aber unsicher, ob andere Lösungen per se zeitaufwendiger sind.
Ich bin in meiner Antwort jetzt etwas allgemeiner. Ist das Abonnement diese Liste 
denn vor allem eine obligatorische Forderung der Arbeitsplatzbeschreibung, d.h. 
besteht allgemein eher kein (wenig) persönliches Interesse daran?
Gegenfrage: Gibt es eine Erhebung, wurde schon einmal eine Umfrage 
durchgeführt, wie an den verschiedenen Arbeitsstellen die Akzeptanz von INETBIB 
ist?
Ich koennte mir vostellen, dass die meisten Arbeitgeber (i.d.S. die Vorgesetzten in den 
grossen Bibliotheken) zwar das Abonnieren der Liste durch die einzelnen Mitarbeiter 
durchaus positiv sehen, aber eine staerkere aktive Teilnahme eher kritisch beaeugen 
wuerden. Man kann sich natuerlich auch extra fuer INETBIB "ausstempeln", dann 
geht das nicht auf Arbeitszeit...
Die Frage nach der generellen Akzeptanz kann ich natürlich nicht beantworten. Zunächst würde eine alternative (zusätzliche) Kommunikationsplattform darauf aber doch wenig Einfluß haben - evtl. könnte diese aber auch da aktivierend wirken, wo bereits eine grundsätzliche Akzeptanz vorhanden ist. In dem Zusammenhang würde mich auch interessieren welches Forum, das anscheinend ja abgelehnt wurde, hier zum Einsatz kam. Was waren da die ganz konkreten Kritikpunkte? Waren es wirklich Punkte wie "_Ich_ darf auf der Arbeit keinen Browser nutzen", "_Ich_ habe nur einen langsamen Internetzugang", "_Ich_ finde das Handling aus ganz bestimmten Gründen schwierig.", "_Ich_ komme mit der Darstellung nicht zurecht, die Mailingliste ist erheblich komfortabler (und einfacher)." oder war es vielleicht doch zum großen Teil ein Mobilisierungsproblem, d.h. keiner machte den Anfang?
Da vieles an Kommunikation (auch hausintern bei mir) heute sowieso ueber E-Mail 
ablaeuft, habe zumindest ich staendig mein E-Mail-Programm geöffnet, im 
Gegensatz zum Webbrowser, der erst bei Recherche-Bedarf zum Einsatz kommt. Ich kann 
mir am Arbeitsplatz auch kein Alternativ-Programm (anderer E-Mail-Client) 
installieren und muss mit dem zurechtkommen, was mir von Haus aus angeboten wird 
(hier jetzt: Outlook).
Wer will und technisch versiert ist, kann das alles zuhause auf seinem 
Privat-PC anders machen, muss dann aber seine Freizeit darin investieren. Und 
ich kann mir vorstellen, dass eine hohe Anzahl hier an die Liste 
angeschlossener Kolleginnen und Kollegen, gerade mit Familie, zuhause i.d.R. 
eher weniger Interesse daran haben, ihre Freizeit auch noch auf diese Art und 
Weise mit beruflichem Kram zu fuellen (Ausnahmen gibt es immer).
Ein wenig sehe ich mich hier ja beinah unterstützt in der Meinung, dass die Handhabung einer Mailingliste etwas komplexer ist. Ein Forum (bzw. eine "Browseranwendung") sieht auf der Arbeit, zu Hause, bei Kollegen und auf Konferenzen gleich aus und hat überall die gleiche Funktionalität. Eben dies ist ja ein wichtiger Punkt meiner Meinung nach: ich muss mich als Anwender nicht (weniger) um das "how to" kümmern und kann mich (relativ) einfach beteiligen - im Sinne der Qualität mag dies ja sogar unerwünscht sein? Zudem habe ich Informationen leichter verfügbar, leichter verlinkbar. Sollte ein Forum dies nicht leisten, dann wäre es nichts desto trotz wünschenswert, dass diese Möglichkeiten ausgebaut würden.
Wäre es nicht sinnvoll diese Informationen zu bündeln, zu managen und 
"verfügbar(er)" zu halten?
Ist das eine utopische Vorstellung eines BuI-Studenten?
Ich bin jetzt versucht zu sagen, dass das die typische Denkweise eines Studierenden ist, der seine Zeit anders einteilen kann, als jemand der im Arbeitsalltag steht.
Ja, ich bin eine Nachteule, aber das hat weniger etwas mit Student, nicht Student oder Differenz zwischen Uhrzeit und Weckzeit zu tun ;)
[...]
Wir buendeln, managen und stellen das zur Verfuegung, was bei uns am 
Arbeitsplatz anfaellt, fuer unsere Benutzer. Die Zeit, INETBIB-Beitraege 
nebenher zu buendeln, managen und verfuegbar zu halten ist da eher knapp (gilt 
auch fuer das Beantworten, deswegen muss ich jetzt auch so langsam zum Schluss 
kommen...).
Nun, praktisch kommen die Beiträge hier erstmal rein chronologisch an. _Alle_ weiteren Ordnungs- und Retrievelmöglichkeiten (oder Möglichkeiten die Precision zu erhöhen) werden erst durch den einzelnen Anwender und dessen technischen und vielleicht persönlichen Fähigkeiten, sowie durch die verwendete Software (oder Drittanbieter wie Gmane, E-Mailprovider) und deren Möglichkeiten (Filterung, Threaded View + korrekter Zuordnung, bei gleichzeitig vorausgesetzter korrekter Absendeform, Suchmöglichkeiten etc.), bestimmt. Ein Forum funktioniert aber bereits über ein Kategorienschema, erzeugt also darüber schon eine gewisse Ordnung - die Kategorien können ja auch je nach Anforderung beliebig grob oder granular sein (z.B. nur ein Unterform "Katalogisierung" oder noch Unter-Unter-Foren "Katalogisieren nach RAK", "Katalogisieren im GBV"...). Hauptsache ist, dass der Zugriff ist für den Nutzer zum einen leicht möglich und zum anderen nachvollziehbar ist. Darunter findet sich zunächst eine chronologische Liste der Beiträge, welche "Threaded" oder "Flat" angzeigt werden kann (nebst anderem). Auf die i.d.R. integrierten Suchmöglichkeiten geh ich jetzt gar nicht ein, da ich schon diese ganz grundlegende ordnende Funktion für ein, zmdst. nicht ganz außer Acht zu lassendes, Argument halte. Was ich sagen will ist, dass sich das "Bündeln" und "Managen" dann schon aus der Systematik ergibt - und eben auch prinzipiell intuitiv ist. Es gab auch das Argument meherer Mailinglisten, allerdings wird hier die Idee eines zentralen Anlaufpunktes wieder hinfällig und im Grunde steigen die Anforderungen an den Nutzer noch weiter.
Naja, also in der freien Wirtschaft würden einen da aber vermutlich Schlagwörter wie "Synergie", "Effizienz", "Usability", 
"Workflow", "Transparenz", "Außenwirkung", "Qualität" uvm. entgegenschlagen.
Machen wir alles im Arbeitsalltag, aber INETBIB ist da im Vergleich doch nur 
ein kleiner Nebenkriegsschauplatz. ;-)
Aber muss man sich dem Vergleich - zumindest bis zu einem gewissen Grad - nicht stellen? :)

Ich bedanke mich jedenfalls bei Ihne für die ausführliche und aufschlussreiche Antwort.


Schönen Gruß aus Hamburg,
Tobias Zeumer



Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.