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Re: [InetBib] GMail [was: Re: Drei Fragen ...]



Hallo,

Absurd wird es, wenn oeffentliche Verwaltungen
Gmail-Adressen blockieren, da duerfte wohl auch rechtlich
Einhalt zu gebieten sein.

Ich halte es für äußerst bedenklich, wenn nicht nur die Mails, die der 
GMail-Account-Inhaber selbst verschickt, sondern auch die eingehenden Mails 
gescannt, indexiert und weiterverarbeitet werden.  Denn im Gegensatz zum 
Nutzer, der selbst den Account angelegt hat, hat der externe Sender keinerlei 
Vereinbarungen mit Google unterzeichnet, und trotzdem kann diese Firma die 
Mailadresse und ggf. den Namen sowie sonstige Infos (wie MailClient, Provider 
oder gar näherungsweiser Wohnort über den Zeitstempel bzw. den ausgehenden 
Server etc.) aus der Mail entnehmen und für "Personalisierungsservices" 
verwenden. 
Deswegen halte ich den Gedanken, GMail-Accounts zu boykottieren auch nicht für 
so abwegig; auch wenn mir selbiges als Ausschlusskriterium für sowieso 
öffentliche Listen auch etwas übertrieben vorkommt (wie Michael Schaarwächter 
ja auch schon schrieb).
Vielleicht bin ich etwas paranoid, aber mir ist auch unwohl bei dem Gedanken, 
dass Google über diese Mailaccounts theoretisch sogar in der Lage ist, 
Suchanfragen oder andere per se anonyme Dienste eigenständig (also ohne die 
Hilfe einer dritten Firma wie eines Providers) mit bestimmten Nutzern zu 
verknüpfen. Wenn nun jemand seinen GMail-Account öffnet, um seine Mails zu 
checken (und sich dafür authentifizieren muss) und eine Minute später eine 
Suchanfrage über Google absetzt - die IP-Adressen beider Servicenutzungen 
sind Google theoretisch bekannt und können so zusammengeführt werden. Ich 
weiß nicht, ob Google das wirklich tut, aber die Möglichkeit bestünde. Und 
das ist einer der Gründe, warum ich selbst davon Abstand nehme, mir einen 
GMail-Account anzulegen.

Schöne Grüße
        Oliver Marahrens



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