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Re: [InetBib] Eichstätt-Diskussion



Wenn das Werk aus den hier diskutierten Kapuzinerbeständen stammt,
kann man natürlich zu Recht fragen, warum es aus Gründen der Provenienz
nicht in den Bestand der UB Eichstätt aufgenommen wurde.

Zunächst ist aber auch festzustellen: Wenn man in den Katalog der UB
Eichstätt schaut, sind selbst diese Werke aus dem 16. Jahrhundert
tatsächlich schon im Bestand vorhanden.

Ein Teil der Kapuzinerbestände wurde ja auch ganz bewusst verkauft, um
die Übernahme des riesigen Bestandes überhaupt finanzieren zu können.
Vielleicht gehört dieses Werk dazu.


Am 23 Mar 2007 um 4:51 hat Klaus Graf geschrieben:

On Fri, 23 Mar 2007 01:37:12 +0000 (GMT)
 bernd-christoph.kaemper@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx wrote:
Ja Karl,

da liegst Du allerdings völlig falsch. Du kannst nicht
alle Eichstätter
Provenienzen wahllos in einen Topf werfen. Wer sich ein
bißchen mit
den Bibliotheken der Kapuziner und der Geschichte dieses
Bettelordens
beschäftigt hat, weiß, daß ein "hervorragender, äußerst
dekorativer
Meistereinband der Zeit", reich vergoldet etc. nun
wirklich das letzte ist,
was man in einer Kapuzinerbibliothek vermuten würde.

Fuer knapp 700 Euro kann man ein weniger glanzvolles, aber
durchaus repraesentatives Stueck ("reiche
Rollenstempelpraegung") im ZVAB erwerben, das aus der
Bibliothek des Eichstaetter Domkapitels stammt und spaeter
zu den Kapuzinern kam:

"Eichstätter Exemplar - Valentia, Gregorius de (Gregor von
Valencia)
Sammelband mit 2 Titeln: 1. De reali Christi praesentia in
Eucharistia, et de transubstantiatione panis et vini in
corpus et sanguinem Christi, libri tres: In quorum postremo
nominatim respondetur Fortunato cuidam, Calvini discipulo;
2. Examen et refutatio mysterii doctrinae Calvinistarum de
re Eucharistica, cum responsione ad obiectiones Antonii
Sadelis & Fortunati Crellii. 2 Titel in 1 Band. Jeweils 1.
Druck
Igolstadt, David Sartorius, 1587 u. 1589

4 Bll., 264 S., 4 Bll., 4 Bll., 222 S., 3 Bll.. Kl.4°.
Schweinslederband d. Zeit über Holzdeckeln, mit
Streicheisenlinien, reicher Rollenstempelprägung und 2
intakten Messing-Leder-Schliessen.

Einband etwas berieben; Deckel mit zahlr. kleinen
Wurmlöchern - insbesondere auf dem Vorderdeckel im Bereich
des Rückengelenkes; Vordervorsatz herausgetrennt; nur
gering stockfleckig und gebräunt; Titelblatt des 2. Titels
leicht fleckig; erste und letzte Bll. mit zahlr. kleinen
Wurmgängen (geringer Buchstabenverlust); einige weitere
Bll. mit kleineren und wenige Bll. mit etwas größeren
Wurmgängen (nur minimaler Buchstabenverlust);
Bibliotheksschildchen auf dem vorderen Innendeckel. Mit
gest. Wappenexlibris (dieses stärker wurmlöcherig) des
Domkapitels von Eichstätt auf dem vorderen Innendeckel;
alter handschrriftlicher Besitzvermerk und neuerer Stempel
des Kapuzinerklosters Eichstätt auf dem Titelblatt des 1.
Titels und hier ein weiterer, alt übermalter Besitzvermerk
."

Ich gehe davon aus, dass dies eine Eichstaetter sog.
"Dublette" ist, die entweder von den Kapuzinern oder der UB
Eichstaett in den Handel gegeben wurde - und dies obwohl
eine spezifische Eichstaetter Vorprovenienz vorlag.

Klaus Graf







Mit freundlichen Gruessen
Armin Stephan
Augustana-Hochschule / Bibliothek
D-91564 Neuendettelsau
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