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Re: [InetBib] Webseite der Staatlichen Bibliothek Passau



On Thu, 05 Jul 2007 08:42:43 +0200
 "Markus Wennerhold" <Wennerhold@xxxxxx> wrote:
Lieber Herr Dietz, lieber Herr Graf,

vielen Dank für den Hinweis auf die google-Buchsuche -
tolle Idee! Allein schon der Text "Geschichte der
Begründung des klerikal-seminars in Passau" ist für uns
eine erstrangige Quelle. So etwas kann natürlich eigene
Angebote nicht ersetzen, aber eine gute und sinnvolle
Abrundung ist es auf jeden Fall.
Herr Graf, verstehe ich Sie richtig, dass man sich - über
einen Link auf die google-Buch-Seite hinaus - sogar deren
Digitalisate zu eigen machen, also in eine eigene
Präsentation einbinden könnte? 


Auf jeden Fall. Nach der von der Rechtskommission des DBV
nicht geteilten Ansicht, die aber von allen anderen
ernsthaften Urheberrechtskommentatoren und Spezialisten
sehr wohl vertreten wird, entsteht bei der
Massendigitalisierung a la Google kein Schutzrecht nach §
72 UrhG. Einzelne gemeinfreie Werke werden auch nicht von
dem Datenbankschutzrecht erfasst (das es in den USA ohnehin
nicht gibt). Sie duerfen ohne weiteres komplett uebernommen
werden. Zudem hat Google klargestellt, dass die Terms of
use kein bindendes EULA (End User License Agreement)
darstellen, dass man also die Antwort auf die Frage, was
man denn mit den PD-Werken anstellen duerfe, die
Vorstellungskraft sei die Grenze, durchaus ernstnehmen
darf.

Was man ohne grossen Etat, aber mit riesigem ehrenamtlichen
Engagement innerhalb von etwa zwei Monaten auf die Beine
stellen kann, zeigt die Seite:
http://de.wikisource.org/wiki/Schw%C3%A4bisch_Gm%C3%BCnd

Hier sind ueber 100 gemeinfreie Texte (ueberwiegend kurze
Texte, aber auch ganze Buecher) transkribiert bzw. als
Scans ins Netz gestellt bzw. im Netz nachgewiesen worden,
auch absolute Raritaeten.

Gern kooperiert das deutschsprachige Projekt Wikisource mit
der SB Passau und anderen Bibliotheken, um eine reiche
Public Domain zu foerdern. Dazu braucht es keinen
DFG-Antrag im LIS-Foerderprogramm.

Ein Dankeschoen gilt auch den Bibliotheken (z.B. der FH
Reutlingen), die kostenlos Scans einzelner Seiten
bereitgestellt haben, mit denen z.B. Google-Scanfehler, die
ja nicht selten sind, ausgebuegelt werden konnten. Eine
theologische Bibliothek in Brixen hat uns sogar eine ganze
Broschuere gescannt.

Klaus Graf
 



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