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RE: [InetBib] Europäische Digitale Bibliothek Europeana



Liebe Liste,

also mir ist es heute den ganzen Tag über nur einmal gelungen, etwas anderes 
als eine Fehlermeldung von der Europeana zu bekommen:

  * * *

Service Temporarily Unavailable

The server is temporarily unable to service your request due to maintenance 
downtime or capacity problems. Please try again later.
Apache/2.2.3 (Debian) mod_jk/1.2.18 Server at www.europeana.eu Port 80

  * * *

Bei diesem einen Mal, als zumindest ein, wenn auch völlig verunstalteter Inhalt 
zurückgeliefert wurde (anscheinend konnten die CSS-Files nicht mehr geladen 
werden, die das Layout der Seite beschreiben), wurden mir eine Sammlung 
pornographischen Materials (explizit so betitelt!) zur näheren Betrachtung 
angeboten. Ein wenig interessierter Klick darauf führte wieder auf die o.g. 
Fehlerseite.

Das kann man nicht unbedingt einen gelungen Start nennen. Bei allem Verständnis 
für die Komplexität und Fehleranfälligkeit technischer Systeme: daß mehr als 
fünf Leute heute auf diesen in ganz Europa verbreiteten Link klicken werden, 
sollte den Machern eigentlich bewußt gewesen sein. Mal schauen also, wann dann 
wirklich Premiere sein wird. Folgt man den ersten Unkenrufen im Netz, gibt es 
da eh nicht viel zu sehen aktuell, wenn denn mal was kommt...

Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus

-----Original Message-----
From: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx [mailto:inetbib-
bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] On Behalf Of Jockel, Stephan
Sent: Thursday, November 20, 2008 2:49 PM
To: inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
Subject: [InetBib] Europäische Digitale Bibliothek Europeana

Sehr geehrte Damen und Herren,

die EU Kommission hat heute den Prototyp der Europaeischen Digitalen
Bibliothek Europeana Online zugaenglich gemacht. Nachstehen finden Sie
die Pressemitteilung der Kommission zum Launch

Mit freundlichen Grüßen
Stephan Jockel


IP/08/
Bruessel, 20. November 2008

Jetzt online: "Europeana", die digitale Bibliothek Europas

Ab heute ist Europeana, die multimediale Online-Bibliothek Europas, für
die Oeffentlichkeit zugaenglich. Unter www.europeana.eu haben
Internetnutzer aus aller Welt nun Zugriff auf ueber zwei Millionen
Buecher, Landkarten, Aufnahmen, Fotografien, Archivdokumente, Gemaelde
und Filme aus Nationalbibliotheken und Kulturinstituten der 27 EU-
Mitgliedstaaten. Europeana eroeffnet neue Wege zur Erkundung des
kulturellen Erbes Europas: jeder, der sich für Literatur, Kunst,
Wissenschaft, Politik, Geschichte, Architektur, Musik oder Kino
interessiert, hat freien Zugang zu Europas groessten Sammlungen und
Meisterwerken ueber ein einziges virtuelles Bibliotheksportal, das in
allen EU-Sprachen verfuegbar ist.  Aber das ist erst der Anfang: 2010
wird Europeana den Zugang zu Millionen Objekten eroeffnen, die Europas
reiche kulturelle Vielfalt widerspiegeln, und interaktive Bereiche,
beispielsweise Gemeinschaften für besondere Interessen, bieten.
Zwischen 2009 und 2011 werden rund 2 Millionen EUR jaehrlich dafuer
bereitgestellt. Die Kommission will ferner den privaten Sektor in den
weiteren Ausbau der digitalen Bibliothek Europas einbeziehen. Im
September 2007 befürwortete das Europaeische Parlament in einer mit
ueberwaeltigender Mehrheit angenommenen Entschliessung die Einrichtung
einer digitalen europaeischen Bibliothek.

José Manuel Barroso, Praesident der Europaeischen Kommission,
erklaerte: "Mit Europeana kombinieren wir Europas Wettbewerbsvorsprung
in den Kommunikations- und Netztechnologien mit unserem reichen
kulturellen Erbe. Die Europaeer haben nun schnell und einfach über ein
einziges Portal Zugang zu den riesigen Bestaenden unserer grossartigen
Sammlungen. Europeana ist mehr als eine Bibliothek: sie inspiriert die
Europaeer des 21. Jahrhunderts dazu, der Kreativitaet ihrer innovativen
Vorfahren nachzueifern, wie es die treibenden Kraefte der Renaissance
taten. Allein die Moeglichkeiten, die Europeana Studenten,
Kunstliebhabern oder Schuelern bietet, sind faszinierend: sie haben
online Zugang zu den Kulturschaetzen aller Mitgliedstaaten, koennen sie
kombinieren und gezielt suchen. Europeana ist ein deutlicher Beleg
dafür, dass die Kultur im Zentrum der europaeischen Integration steht."

Die für die Informationsgesellschaft und die Medien zustaendige EU-
Kommissarin Viviane Reding sagte: "Europeana ermoeglicht eine Reise
ueber Zeiten und Grenzen hinweg und regt zu neuen Gedanken darueber an,
was unsere Kultur ausmacht. Mehr noch: sie verbindet Menschen mit ihrer
Geschichte und - ueber interaktive Seiten und Werkzeuge - miteinander.
Ich rufe nun alle europaeischen Kulturinstitutionen, Verlage und
Technologieunternehmen auf, Europeana mit weiteren digitalen Inhalten
zu füllen. Europeana sollte allen Menschen die Gelegenheit bieten,
interaktiv und kreativ ihr eigenes Stueck europaeischer Kultur zu
schaffen und es mit anderen zu teilen. Mein Ziel ist, dass Europeana im
Jahr 2010 mindestens 10 Millionen Objekte enthaelt."

Elisabeth Niggemann, Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek
und Vorsitzende der European Digital Library Foundation (der
Organisation hinter Europeana), fuegte hinzu: "Durch Europeana werden
kulturelle Einrichtungen interessanter für die Generation Web 2.0 -
eine Generation, die zur gleichen Zeit am gleichen Ort Texte lesen,
Videos sehen, Laute hoeren und Bilder sehen moechte. Dieses
vollstaendige Multimediaangebot bringt jungen Menschen Europas Kultur,
Vergangenheit und Zukunft naeher."

Europeana ermoeglicht es, die digitalisierten Sammlungen europaeischer
Bibliotheken, Archive und Museen gleichzeitig zu durchsuchen, d.h. die
Nutzer koennen Themen erforschen, ohne eine Vielzahl von Internetseiten
besuchen oder durchsuchen zu muessen.

Im Jahr 2005 von der Europaeischen Kommission initiiert, wurde
Europeana in enger Zusammenarbeit der Nationalbibliotheken und anderer
kultureller Einrichtungen der Mitgliedstaaten sowie mit
nachdruecklicher Unterstuetzung des Europäischen Parlaments aufgebaut.
Europeana wird von der European Digital Library Foundation betrieben,
in der sich die wichtigsten europaeischen Verbaende von Bibliotheken,
Archiven, Museen, audiovisuellen Archiven und kulturellen Einrichtungen
zusammengeschlossen haben. Verwaltet wird Europeana von der
niederlaendischen Nationalbibliothek, der Koninklijke Bibliotheek.

Ueber 1 000 Kulturorganisationen aus ganz Europa, etwa der Louvre in
Paris und das Rijksmuseum in Amsterdam, haben Material, z.B.
digitalisierte Gemaelde und Objekte aus ihren Sammlungen, für Europeana
bereitgestellt. Wichtige nationale Dokumente aus Staatsarchiven sind
verfuegbar und das Institut National de l'Audiovisuel (Frankreich) hat
80 000 Rundfunksendungen geliefert, die  das gesamte 20. Jahrhundert
abdecken, angefangen mit einer Uebertragung von den franzoesischen
Schlachtfeldern aus dem Jahr 1914. Nationalbibliotheken aus ganz Europa
haben ferner gedrucktes und handschriftliches Material beigesteuert,
darunter digitalisierte Kopien der "grossen" Buecher, die der Welt neue
Ideen geschenkt haben.

In den Jahren 2009-2010 werden im Rahmen des Europaeischen
Forschungsprogramms rund 69 Millionen  EUR für die Forschung zu
digitalen Bibliotheken bereitgestellt. Im gleichen Zeitraum werden aus
dem Teil "Informationsgesellschaft" des Rahmenprogramms für
Wettbewerbsfähigkeit und Innovation rund 50 Millionen EUR für die
Verbesserung des Zugangs zum kulturellen und wissenschaftlichen Erbe
Europas bereitgestellt.

Hintergrund:
Die Europaeische Kommission befasst sich bereits seit 2000 damit, wie
kulturelles Material digitalisiert und online verfuegbar gemacht werden
kann. Zwischen 2000 und 2005 hat sie mehrere Forschungsprojekte
kofinanziert und die bessere Zusammenarbeit zwischen den
Mitgliedstaaten gefoerdert, die ihr kulturelles Erbe online verfügbar
machen wollten.

Im Juni 2005 machte Kommissarin Reding die digitale Bibliothek Europas
zu einer Vorreiterinitiative der "i2010-Initiative" der EU für eine
europaeische Informationsgesellschaft, durch die Wachstum und
Beschaeftigung gefoerdert werden (IP/05/643). Im September 2005
skizzierte die Kommission die erforderlichen Massnahmen, um Europas
kulturelles und wissenschaftliches Erbe allen zugaenglich zu machen
(IP/05/1202). Im August 2008 forderte die Kommission die
Mitgliedstaaten auf, ihre Anstrengungen im Hinblick auf einen Beitrag
zu Europeana zu verstärken, insbesondere durch die Bereitstellung von
mehr Mitteln für die Digitalisierung und klare Zahlenangaben zu dem
Material, das sie zu digitalisieren beabsichtigen (IP/08/1255,
MEMO/08/546).

Die Arbeit der Kommission an der digitalen europaeischen Bibliothek
wurde begleitet von einer hochrangigen Expertengruppe aus dem
oeffentlichen und dem privaten Sektor in der kulturelle Einrichtungen,
IKT-Industrie und Inhaber von Rechten vertreten waren.


Weitere Informationen:
http://www.europeana.eu/
http://ec.europa.eu/information_society/activities/digital_libraries/in
dex_en.htm/

Press pack Europeana:
http://ec.europa.eu/information_society/newsroom/cf/itemlongdetail.cfm?
item_id=4505

Die Entschliessung des Europaeischen Parlaments vom 27. September 2008
"Auf dem Weg zu einer europaeischen digitalen Bibliothek"
(Berichterstatterin: Marie-Hélène Descamps) finden Sie unter
http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?type=TA&language=DE&refer
ence=P6-TA-2007-0416

Infoclip zur Digitalisierung:
EN: http://ec.europa.eu/avservices/video/video.cfm?sitelang=en&type=1
FR: http://ec.europa.eu/avservices/video/video.cfm?sitelang=fr&type=1



Wichtiger Hinweis:

Die offizielle Eröffnung von Europeana findet heute, Donnerstag, den
20. November im "Palais de Charles de Lorraine" in der
Nationalbibliothek in Bruessel statt. Anwesend sind
Kommissionspraesident José Manuel Barroso, Kommissarin Viviane Reding
(Informationsgesellschaft und Medien), der franzoesischen
Kulturministerin und derzeitigen Praesidentin des EU-Rates der
Kulturminister, Christine Albanel, den für Kultur und audiovisuelle
Medien zuständigen Minister sowie Vertretern kultureller Einrichtungen
Europas.

Der offizielle Start von Europeana erfolgt heute im Anschluss an eine
Tagung des Rates der Kulturminister in Bruessel. Bei dieser Ratstagung
werden die Kulturminister voraussichtlich Schlussfolgerungen annehmen,
in denen ihre nachdrueckliche Unterstützung für das Europeana-Projekt
der Europaeischen Kommission zum Ausdruck kommt.


--
Stephan Jockel
Deutsche Nationalbibliothek
Pressesprecher, Referent der Generaldirektorin
Adickesallee 1
D-60322 Frankfurt am Main
Telefon: +49-69-1525-1005
Telefax: +49-69-1525-1010
mailto:s.jockel@xxxxxxx
http://www.d-nb.de



Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.