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Re: [InetBib] Sony reader



Lieber Herr Eberhardt, lieber Herr Wagner,

Was das markieren angeht haette ein elektronisches Buch fuer
mich den immensen Vorteil, dass man die
"Bleistiftanstreichungen" die sonst ein gedrucktes
verschandeln wuerden einfach auch wieder ausblenden (oder
gar loeschen) kann. Insofern halte ich diese Funktion
eigentlich fuer einen Reader fuer essentiell. Und bitte mit
ohne Tastatur, heute gibt es Touchscreens. (Ok, die gibts
schon lange aber vielleicht kommt heute auch jeder mit
zurecht.)

Da kann man gespannt sein, wie sich die Technik weiterentwickeln wird. Das 
Nochfolgemodell des PRS-505, der PRS-700, verfügt über einen Touchscreen, der 
in der vorliegenden Version jedoch nur zum Eingeben von Suchbegriffen verwendet 
werden kann, nicht zum Anfügen von Annotationen. Das kann aber durchaus noch 
kommen. Problematisch wird hier sein, daß dadurch ganz sicher die Laufzeit 
deutlich verringert wird. Zur Darstellung selbst braucht ein E-Book-Reader auf 
Basis von E-Ink-Technologie ja kaum Energie, nur der Seitenaufbau benötigt 
Strom. Das wird bei Touchscreen-Displays anders sein, zumal die 
Darstellungsqualität des PRS-700 deutlich schlechter sein soll als die des 
PRS-505. 

Entsprechend kommen für mich nur Wegwerfpreise in
Betracht.

Die kommen eher nur deswegen in Betracht, weil mir keiner
garantiert, dass ich, selbst wenn das Buch relevant ist, und
ich es "fuer die Ewigkeit" besitzen moechte, es in 10 Jahren
noch lesen kann. (Das ist eher der informatische Begriff von
Ewigkeit. Wahrscheinlich sind das informatisch schon
Ewigkeiten.) Kein ehrlicher Haendler wuerde mir das heute
fuer die naechsten 5 Jahre garantieren.

Eine interessante Frage. Das EPUB-Format bringt m.E. eigentlich alle 
Voraussetzungen mit, auch in einigen Jahren (evtl. Jahrzehnten) noch gelesen 
werden zu können. Warum? Weil es XML-basiert ist und aus meiner Sicht 
hinreichend standardisiert. Interessant in diesem Zusammenhang ist eine Frage, 
die gerade in der - im Entstehen begriffenen - "deutschen E-Book-Szene" heiß 
diskutiert wird: Eine nicht geringe Zahl von E-Book ist fehlerhaft (buggy). Das 
kennen wir ja bereits von Software - und folglich haben wir uns daran gewöhnt, 
kostenlose Softwareupdates mit Fehlerbehebungen (Bugfixes) zu bekommen. Gilt 
das auch für E-Books?

"Wenn die Verlage wirklich an der Zukunft und der Weiterentwicklung der Ebooks 
interessiert sind, muß eindeutig ein Qualitäts- und Servicesprung erfolgen. 
Mindestforderung: kontinuierliche Verbesserung der vorliegenden Ebooks und 
kostenloses Bereitstellung der neuen Versionen." (s. 
http://www.mobileread.com/forums/showthread.php?p=414910#post414910)

Und wenn dann noch so sinnfreier Kram wie DRM drueber liegt
ist's eh' ganz vorbei, und ich kann das Buch spaetestens
wenn der Reader den Geist aufgibt (bei heutigen
Qualitaetsstandards ist das deutlich weniger als 5 Jahre
weit weg) nicht mehr lesen.

Auch hier muß man widersprechen: Wenn der Reader den Geist aufgibt, dann kann 
man seine Bücher einfach auf einen neuen spielen. Ebenfalls ist es möglich, die 
Bücher am Computer zu lesen. Insgesamt "erlauben" die Verlage ein Lesen von 
DRM-geschützten E-Books an bis zu sechs verschiedenen Lesegeräten. (Das soll 
nicht als Plädoyer für den Einsatz von DRM mißverstanden werden! Ich könnte mir 
vorstellen, daß auch hier der Trend Fuß fassen wird, den man beim Download von 
Musik inzwischen feststellen kann: DRM wird von den Anbietern flächendeckend 
über Bord geworfen.)

Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus



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