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Re: [InetBib] Antw: Re: Der technische Kopf der Woche: Ursula von der Leyen



Hallo.

Am 27.04.2009 14:06 schrieb Walther Umstaetter:
Die Kernfrage ist, ob es Fachleute
gibt, die eine Loesung des Problems haben. Denn, dass die
Kinderpornographie (und da ist Frau Heinrichs voellig zuzustimmen)
gestoppt werden muss, darueber sind sich hoffentlich alle einig, und
wie mangelhaft die bisherigen Versuche der Politiker sind, ergibt
sich erst aus der Aussage, welche wirkungsvolleren Moeglichkeiten es
gibt. Insofern waere es erfreulich, wenn die Spezialisten in inetbib
durch brauchbare Vorschlaege konstruktiv in Erscheinung traeten.

Die Lösung liegt in der Bekämpfung der Widerlichkeiten,
selbstverständlich. Und zwar in der Bekämpfung und nicht in der
Verdeckung, Verhüllung, Vertuschung, ... . In einem Interview hörte ich
den Vergleich "DNS-Sperren sind wie eine spanische Wand inklusive Tür
vor einem Kiosk mit rechtswidriger Literatur". Auf die spanische Wand
werden dann Bundestagswahlplakate geklebt, anstatt gegen den
Kioskbetreiber vorzugehen.

Im zitierten c't-Artikel steht:
Vor diesem Hintergrund machte jüngst die Kinderschutzorganisation
Carechild ein aufschlussreiches Experiment. Sie verwendete dazu 20
Adressen aus der im Netz aufgetauchten dänischen Sperrliste. 17 der
Seiten waren in den USA gehostet, jeweils eine in den Niederlanden,
Südkorea und England. Carechild schrieb an die Abuse-Mail-Adressen
der Hostingprovider und bat um Entfernung der Inhalte. Das Ergebnis:
acht US-amerikanische Provider haben die Domains innerhalb der ersten
drei Stunden nach Versand der Mitteilung abgeschaltet. Innerhalb
eines Tages waren 16 Adressen nicht mehr erreichbar, bei drei
Websites teilte der jeweilige Provider laut Carechild glaubhaft mit,
dass die Inhalte nach augenscheinlicher Prüfung keine Gesetze
verletzen oder der Betreiber für die abgebildeten Personen
entsprechende Altersnachweise vorlegen konnte.

Am 27.04.2009 14:06 schrieb Walther Umstaetter:
Es wird hier also weniger befuerchtet, dass die neue Initiative
versagt, als dass sie auf die Dauer weiter als nur auf
Kinderpornographie wirkt.

Ich möchte das ein wenig korrigieren: Es wird in der Tat befürchtet,
dass hier ein Werkzeug eingerichtet wird, welches gegen das Grundgesetz
und das Prinzip der Gewaltenteilung ausgelegt ist. Die Korrektur ist:
Das Werkzeug wirkt nicht gegen Kinderpornographie.

Mit freundlichen Grüßen,
Michael Schaarwächter

-- 
   Michael Schaarwächter
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