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Re: [InetBib] Wikipedia als Goldesel?



On Mon, 22 Feb 2010 11:54:13 +0100
 h0228kdm <h0228kdm@xxxxxxxxxxxxxxxx> wrote:

Bezüglich der Zitation einer Quelle hat ja E. Garfield
mal drei Gruppen 
der Uncitedness aufgezählt. Lexika gehören auch dazu.
Sonst käme man aus 
dem zitieren ja nicht mehr heraus. 

Es ist immer wieder erstaunlich, auf welch niedrigem Niveau
sich die Reflexion ueber die Wikipedia bewegt.

http://archiv.twoday.net/search?q=wikipedia+zitierf

Selbstverstaendlich gibt es fachliche Nachschlagewerke, die
werden oft und gern zitiert: das Lexikon des Mittelalters,
das Verfasserlexikon usw. Selbstverstaendlich gibt es -
zurueckhaltend geschaetzt - einige hundert, vielleicht
sogar tausend Artikel, die den wissenschaftlichen Wert
eines solchen Fachlexikons erreichen oder sogar
uebertreffen. Es gibt ueber 1700 "exzellente" Artikel und
gut 3000 "lesenswerte"; wenn man zurueckhaltend 1000
wissenschaftlich zitierfaehige Artikel ansetzt, waere das
bei gut 1 Mio. Artikel in der deutschsprachigen WP ein
Promille. Und dann gibt es eine sehr viel groessere Zahl
von Artikeln, aus der man eine knackige oder gelungen
formulierte Definition zitieren kann z.B., weil sie ein
Lemma betrifft, das im Brockhaus & Co. schlicht und einfach
nicht vorkommt. Und natuerlich gibt es Artikel, die man
nach quellenkritischer Pruefung zitiert, weil serioese
Informationen z.B. in einer westlichen Sprache anderweitig
nicht mit zumutbarem Aufwand erreichbar sind.

Was irgendwelche irrelevanten Informationswissenschaftler
ueber Zitierfaehigkeit abgesondert haben, interessiert mich
als Wissenschaftler mit ueber 200 Fachpublikationen seit
1975 schlicht und einfach nicht.

Klaus Graf   

-- 
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