[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]
[InetBib] Gesellschaft für Wissenschaftsforschung e.V.
- Date: Sun, 28 Oct 2012 16:57:39 +0100
- From: h0228kdm <h0228kdm@xxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] Gesellschaft für Wissenschaftsforschung e.V.
Aus der Entfernung des sonnigen Kaliforniens erfahre ich gerade, dass 
die Gesellschaft für Wissenschaftsforschung in der Gefahr der Auflösung 
steht, und das gerade in einer Zeit, in der Altmetrics sich zusammen mit 
Orcid u.a. anschickt im Open Access an die Stelle des veralteten und 
inzwischen zu langsamen post peer-reviewings zu treten.
Es steht außer Zweifel, dass die Wissenschaft auch in Zukunft 
selbstreinigende Mechanismen braucht, und dass es die Szientometrie ist, 
die nicht zufällig aus der Bibliometrie erwuchs, die sich mit dieser 
Frage beschäftigen muss. Es steht auch außer Zweifel, dass der Tod von 
Bonitz ein Symptom für eine aussterbende Generation von Szientometrikern 
war. Um so wichtiger ist es aber darum, dass sich nun Visionäre der 
nächsten Generation finden, die eine der wichtigsten Aufgaben der 
Wissenschaftsforschung, deren Qualitätssicherung voran treiben. Wenn man 
durch eine Top University wie Caltech in Passedena geht, und deren 
historische Leistungen betrachtet, wünschte man sich, dass ein solcher 
Geist auch in deutschen informatinswissenschaftlichen Instituten wieder 
Wach würde, und dass man sich auch dort auf Größen wie Harnack stärker 
besänne.
Ich sehe die Gefahr, dass aus bibliothekarischer Untergangsstimmung 
heraus, zu wenig Zukunftspersektive in Sciento-, Biblio- bzw. Altmetrics 
gesehen wird. Jede Generation braucht immer wieder diesen neuen 
Gründergeist für wirklich Neues. Die Probleme liegen massenweise auf der 
Straße, aber zu viele stürzen sich immer nur auf die selben. Das ist das 
alte Problem der Doppelarbeit, dass durch das veraltete post peer 
rviewing zementiert wird.
Wenn ich es richtig sehe, ist der Vorsitz der Gesllschaft z.Z. noch 
indirekt durch PD Parthey am IBI der HU-Berlin (Leitung Prof. Seadle) 
angesiedelt. Es müsste aber inzwischen genug Szientometriker in 
Deutschland geben, die hier aktiv werden können.
Wenn Harnacks Wort, von der Bibliothekswissenschaft als Natonalökonomie 
des Geistes noch immer stimmt, dann sollte es auch, nein! - muss es 
gerade heute Menschen geben, die sich in Deuschland darum kümmern. So 
wichtig dasTagesgeschäft der Digitalisierung gerade ist, Wissenschaft 
muss auch Perspektiven eröffnen.
Mit freundlichen Grüßen
Walther Umstätter
--
http://www.inetbib.de
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.