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Re: [InetBib] Unmut über Heidi, war: Coverlinks: Was bringt's?



Ich befürchte, dass die Sachlage etwas schwieriger ist. Wenn man die Perfektion der Comuterlogistik bei Amazon gesehen hat, erkennt man rasch, dass eine leichte Anhebung der Pesonalkosten nur dazu fühhrt, dass die dortigen Arbeitskräfte durch Lagerroboter ersetzt werden können. Bertelsmann ist auf diesem Gebiet ja auch nicht untätig, und die Bibliotheken sollten über diese Möglichkeiten auch intensiver nachdenken: "Die Alternative, dass z. B. Buchbestände je nach Bedarf von Robotern ein- und umgeordnet werden, wird noch vergleichsweise selten praktiziert." (Lehrbuch des Bibliotheksmanagements (S. 39) 2011). Dass die Roboter die Lagerarbeiten zunehmend übernehmen werden ist sicher. Die Frage ist nur wo und wie rasch. Wenn man nun bei Amazon die Arbeitsbedingungen beklagt, was ich gut nachvollziehen kann, führt das also nur zum rascheren Abbau der Zahl dieser Areitskräfte.

Das eigentliche Problem ist aber die Einschätzung der Forderung, das Qualität ihren Preis hat. Meist wird das aber nur zur Preistreiberei genutzt, um durch hohe Preise Qualität vorzutäuschen. Der Endnutzer hat heute so gut wie keine Chance zu beurteilen, wie hoch ein Preis für welche Qualität sein muss. Darum haben wir dafür längst spezialisierte Kontrollinstanzen mit Hightechlaboren geschaffen, die aber, wie man täglich sehen kann, auch noch betrogen werden.

Im Informationswesen sollten es eigentlich gerade die Bibliotheken sein, die die Qualität von Informationsprodukten, schon allein durch die Synopse ähnlicher Quellen ermöglichen. Trotzdem gelingt es zu vielen Verlegern, jeden Schund als Kultur, Bildungsangebot oder
Wissensbereicherung anzupreisen.

Das geht ja inzwischen schon so weit, dass Verleger Dale Askey verklagen dürfen, wenn
er als Bibliothekar eine wertende Akzessionspoliitik betreibt
(http://www.alapn.com/en/news.php?cat=10&id=4858)

MfG

Walther Umstätter





Am 05.03.2013 10:13, schrieb Annette Kustos:
Guten Morgen,
Man verlangt so einiges von Bibliotheken.... Modern sein, offen in
andere Systeme samt hightecVolltextverlinkung und huebschen
Bildchen... und natuerlich Hort der Kultur, was aber nichts kosten
darf...
Ich gebe den Ball mal an die unmutigen Studies zurueck... Wer kauft
denn bei Marktriesen? Wer will denn schnell, billig und alles auf
einmal? Die Bibliotheken?
Wer macht sich denn nicht mehr die Mühe mal auf den
Buchhandelsplattformen herumzusuchen, die es auch in hoher Qualitaet
gibt. Wer will denn immer den groessten Nutzen fuer sich und wenig
Ertrag fuer den boesen Billigversender.
Die lieben Studies sollen sich bitte auch mal an die eigene Nase
fassen und ihr Konsumverhalten prüfen. Marktriesen koennen sich die
Entwicklung bestmöglicher Internettools leisten...und ziehen daher
immer mehr Markt an sich... aber warum wohl?
Weil es Kunden gibt und die bestehen auch aus einen hohen Anteil von
jungen Erwachsenen.
Ich kaufe schon laenger nicht mehr bei Riesen, aber das nur am Rande.
Gruß
Von meinem iPad gesendet

Am 04.03.2013 um 11:36 schrieb "prenz@xxxxxxxxxxxxxx" <prenz@xxxxxxxxxxxxxx>:

Unter dem Titel "Unmut über Heidi" am 28. Februar 2013 auch Kritik in der Zeit, Seite 62. Laut dem Artikel kritisierten wohl auch schon die Studierenden in der Studentenzeitung "Unimut" der Universität Heidelberg die Verlinkungen.

Ausschnitt: "Es ist aber die Symbolik, die irritiert: Die öffentlich-wissenschaftliche Bibliothek, eine der letzten Bastionen der Buchkultur, verweist den Bürger ausgerechnet an jenen Konzern, der vielen als Hauptursache für den Untergang der traditionellen Buchbranche gilt."

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http://www.inetbib.de

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