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Re: [InetBib] R: Vittorio Klostermann antwortet



Der Beitrag von Herrn Grilli zeigt wunderbar das Problem auf.
In eine Herausforderung gewandelt, sollte sie zu praktischen Schritten
fuehren mit dem Ziel: die Bibliotheksetats zu schonen, aber gleichzeitig die Informations-Vermittlungsleistung zu erhoehen. Gut waere hier zu erfahren, welche konkreten Schritte die einzelnen Bibliotheken dazu unternehmen, z.B.

- den Staub auf den Zeitschriftenbaenden messen und bei mehr als 2mm abbestellen.

- auf dem Bibliotheksserver jedoch die Metadaten der Artikel der abbestellten Zeitschriften anzeigen (Titel, Autor, Journal) mit einem 'besorge mir' button, den die nachfragenden Wissenschaftler ankreuzen koennen. In dem Falle wird dann entweder der e-Artikel bestellt, oder per email vom Autor fuer den jeweiligen Leser direkt erbeten. - Beobachten, um wieviel diess System billiger wird.

- alle wiss.Arbeiten der Autoren der eigenen Uni e-online legen (Mandate), aber nach aussen solange sperren, bis die Embargo-Frist abgelaufen ist. Anforderungen nach einer e-Kopie von aussen wie oben an den Autor weiterreichen bzw. hier dann direkt bedienen. (dies ist der von Harnad so genannte Fair-dealing button).

Kurz: das eigene Bibliothekssystem vom Vorhalten und subskribieren auf Suchen-anfordern-durchreichen umstellen.
Eberhard Hilf
P.S.: dazu eine (ueber)zeichnende Perspektive, geschrieben 1995.
http://www.bis.uni-oldenburg.de/bisverlag/hv1/43-hilf.pdf

.................................................
Eberhard R. Hilf, Prof.i.R. Dr. Dr.
Geschaeftsfuehrer (CEO)
Institute for Science Networking Oldenburg GmbH (ISN)
an der Carl von Ossietzky Universitaet
Ammerlaender Heerstr.121, D-26129 Oldenburg
http://www.isn-oldenburg.de/
hilf@xxxxxxxxxxxxxxxx Tel/Fax: +49-441-798-2884/5851
Handelsregister-Eintrag: HRB5017 beim Amtsgericht Oldenburg (Oldb.)
USt-ID: DE220045733
http://www.facebook.com/InstituteForScienceNetworkingOldenburg
http://isn-oldenburg.de/~hilf
http://www.facebook.com/ebs.hilf
https://www.researchgate.net/profile/Eberhard_R_Hilf/
ORCID-ID: 0000-0002-5910-3819
.........................
Produkte des ISN: http://www.isn-oldenburg.de/en/products/
:: Konferenzmanagement <rConf>
:: Vereinsmanagement  <rgroup>
:: automatische Fachklassifikation von wiss. Dokumenten <classifer>
:: Management von referierten Open Access Zeitchriften     <OAflow>
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- Blog zu Open Access: http://www.zugang-zum-wissen.de/journal
- Mitglied des Buendnis Urheberrecht fuer Bildung und Wissenschaft
    http://www.urheberrechtsbuendnis.de

On Fri, 8 Mar 2013, Maurizio Grilli wrote:

Anonym schreibt: "... ich k?nnte mir vorstellen, dass wir den Zugriff auf s?mtliche 
Beitr?ge von ZfBB in einem Abstand von 12 Monaten freischalten ..."
Guten Tag
die erste email dieses email-Wechsels ist anonym. Ich wei? also nicht genau, 
mit wem ich mich hier eigentlich austausche.
Hinter dem Open Access steht ja ein anderes business model dem ?blichen Kommerziellen gegen?ber. Nicht die Bibliotheken, sondern die Autoren und also meistens die jeweiligen Forschungseinrichtungen finanzieren den Publikationsprozess. Dann dazu noch ein Embargo vorzusehen, das w?re schon eine etwas komische hybride Sache. Aber das hebt ein endemisches Problem bei den Verlagen hervor, besonders den Marktf?hrenden. Sie wirken f?r sich hin v?llig abgekoppelt von den Bed?rfnissen der Leser und der Finanzlage in den Bibliotheken. Sie sollen sich also nicht wundern, wenn eines Tages ihr Gesch?ft auf einmal zusammenbricht. Wir in unserer Bibliothek gehen dieses Jahr voll in die Richtung des eonly. Man w?rde also erwarten, dass die Abokosten sinken w?rden, denn f?r die Verlage viele Kosten ja entfallen, wenn Zeitschriften nicht mehr gedruckt und gesendet werden m?ssen. Wobei die Kosten ja eher schon unversch?mt und willk?rlich viel zu hoch waren, wenn man auch noch denkt, dass die
Autoren f?r ihre Schriften gar nichts bekommen. Statt dessen kosten die Abos im 
elektronischen Format meistens gleich und manchmal sind sie sogar teurer!! Das 
ist einfach l?cherlich. Wir Bibliotheken m?ssten massenweise die Abos 
abbestellen und uns weigern Zeitschriften (oder auch ebooks) Paketweise zu 
kaufen, die keiner braucht. Die Form der Zeitschrift ist auch nur ein 
?berbleibsel einer anderen ?ra. Wozu braucht man diese Form noch?? Das erinnert 
mich an die Zeit als die B?cher noch lange weiter gedruckt wurden als seien sie 
Handschriften. Unsere Server haben IP-Nr. Die Dokumente sind eher ?ber die 
bibliographischen Datenbanken erschlossen, denn dort suchen Personen nach 
Informationen. Also wir Bibliotheken sollten meiner Meinung nach den Verlagen 
einen festen Betrag pro abgerufenen Artikel zahlen. Nicht 50 sondern eher 8-10 
Euro! Denn es ist Zeit, dass Verlage (es ist hier eigentlich nicht die Rede von 
Klostermann, sondern der allen bekannten Marktf?hrenden) aus dem Mond
 heruntersteigen und sich der gegenw?rtigen Marktlage anpassen. In der 
aktuellen finanziellen weltweiten Krise, sind sie mehr oder weniger die 
einzigen zusammen mit den ?lkonzernen, bei denen die Gewinne st?ndig kr?ftig 
zunehmen. Ist das m?glich?? Und schlimm ist auch, dass wir Bibliotheken so 
etwas zulassen und also Komplizen in diesem perversen System sind. Dass viele 
Autoren sich weigern, in nicht OA-Zeitschriften zu ver?ffentlichen, ist eine 
sehr erfreuliche Nachricht. Nur mehr davon!
Sch?ne Gr??e
Maurizio Grilli
maurizio.grilli@xxxxxxxxxxxxxxx

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