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[InetBib] Call for Papers: Langzeitarchivierung auf der Informatik 2013



# Mehrfachempfang bitten wir zu entschuldigen #

nestor, das Kompetenznetzwerk für digitale Langzeitarchivierung in Deutschland 
wird im Rahmen der Informatik 2013 (16.-20. September 2013 in Koblenz) am 20.9. 
einen Tagesworkshop veranstalten und lädt zum Einreichen von Beiträgen bis zum 
22.4.2013 ein. Das Thema lautet:

“Digitale Langzeitarchivierung - Herausforderungen bei der Übernahme, 
Aufbewahrung und Archivierung digitaler Objekte”

Archive, Bibliotheken und Museen besitzen und übernehmen im stark steigenden 
Maße digitale Objekte, die dauerhaft nutzbar gehalten werden müssen. Behörden 
und andere Organisationen haben durch lange Aufbewahrungsfristen vergleichbare 
Probleme. Neben Digitalisaten analoger Vorlagen handelt es sich um eine große 
Bandbreite digital entstandener Objekte. Der Erwerb von IT-Kompetenz im Bereich 
der digitalen Langzeitarchivierung ist daher für diese Institutionen von 
entscheidender Bedeutung, um auch in Zukunft ihren gesellschaftlichen Aufgaben 
nachkommen zu können.

In den letzten Jahren hat die digitale Langzeitarchivierung von Bild- und 
Textmedien große Fortschritte gemacht. Mit DIN 31644 („Information und 
Dokumentation – Kriterien für vertrauenswürdige digitale Langzeitarchive“), DIN 
31645 ("Information und Dokumentation - Leitfaden zur Informationsübernahme in 
digitale Langzeitarchive") und ISO 16363 („Audit and certification of 
trustworthy digital repositories“) wurden in den vergangen beiden Jahren 
Standards für Aufbau und Rahmenbedingungen der digitalen LZA bereitgestellt. 
Das OAIS-Referenzmodell (ISO 14721) wurde ebenfalls in 2012 überarbeitet. Auch 
im Bereich der Dateiformate gibt es zukunftsweisende Entwicklungen.

Um die vorhandenen Konzepte in der Vielzahl der zum Teil kleinen Institutionen 
verankern zu können, fehlt es an einfach nutzbaren und preiswerten Systemen und 
Dienstleistungen. Für die Übernahme großer Datenmengen sind darüber hinaus 
skalierbare und automatisierte Verfahren notwendig, die die Authentizität und 
Integrität der Daten sicherstellen. Weitere Herausforderungen stellen sich bei 
der Interoperabilität mit Erschließungs- und Retrievalsoftware, der Erfassung 
technischer Metadaten und bei der Integration der Aufbewahrung und deren 
Übergang zur Langzeitarchivierung in größere Zusammenhänge wie etwa bei Portal- 
und Digitalisierungsprojekten oder im Rahmen der Schriftgutverwaltung in 
öffentlichen Verwaltungen und großen Organisationen.

Sehr viel grundlegendere Herausforderungen stellen sich angesichts immer 
komplexerer digitaler Objekte. Zum Beispiel bestanden viele Webseiten lange 
Zeit nur aus Bildern und Texten, es werden aber zunehmend dynamische und 
komplexere Inhalte verwendet. Ziel der digitalen Langzeitarchivierung ist es 
sicherzustellen, dass diese Inhalte auch in Jahrzehnten zumindest in ihren 
wesentlichen Aspekten noch verfügbar sind und genutzt werden können. Größere 
Herausforderungen stellt die Bewahrung audiovisueller Medien, von 3D-Objekten, 
Datenbanken, digitale Fachverfahren und Software dar.

Ein weiterer Aspekt sind die technischen Anforderungen an die Hardware, die bei 
einer Archivierung über mehrere Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte, zu 
berücksichtigen sind.

Ziel des Workshops ist die Förderung des Dialogs zwischen den Anwendern aus 
Kulturinstitutionen bzw. Behörden und Informatikern aus Forschung, Entwicklung 
und Industrie über ein Thema, das nicht nur auf nationaler, sondern auch auf 
internationaler Ebene von stetig wachsender Bedeutung ist. Die Beiträge sollen 
den Stand der Forschung und die Umsetzung der Konzepte aufzeigen. In der 
gemeinsamen Diskussion sollen offene Fragen aufgeworfen, Bedarfe angemeldet und 
Anregungen für neue Forschungsfelder gegeben werden.

Mögliche Themenbereiche für Beiträge:

-      Vorhandene oder sich entwickelnde Standards im Bereich digitaler 
Langzeitarchivierung

-      Praktische Beispiele für die Anwendung und Umsetzung digitaler 
Langzeitarchive

-      skalierbare und automatisierbare Verfahren

-      Metadaten, Austauschformate und langzeitarchivierungstaugliche Formate

-      Übernahme und  Archivierung von Datenbanken, Fachverfahren und Webseiten 
mit dynamischen/multimedialen Inhalten

-      Archivierung komplexer digitaler Objekte, wie bspw. Software, 
AV-Materialien, Spiele, 3D-Objekte

-      Aufbewahrung im Bereich e-Government, e-Justice (e-Akten Thematik)

-      Langzeitarchivierung in der Medizininformatik

-      Auswahl- und Aussonderungskonzepte

-      Emulation und Migration aus unterschiedlichen institutionellen 
Perspektiven

-      Neue Ansätze im Bereich Langzeitarchivierung

Beiträge (in Deutsch oder Englisch) müssen bis 22. April 2013 über das 
Konferenzsystem der Informatik 2013 eingereicht werden: 
https://www.conftool.pro/informatik2013
Die Entscheidung über die Annahme der Workshopbeiträge fällt bis zum 20. Mai 
2013. Bis zum 1. Juli 2013 muss eine druckfähige Version vorliegen (Umfang 5 - 
max. 15 Seiten). Angenommene Beiträge werden in einem Tagungsband in der 
GI-Reihe „Lecture Notes in Informatics“ veröffentlicht. Es sind die 
LNI-Formatvorlagen der Gesellschaft für Informatik zu verwenden: 
http://www.gi.de/service/publikationen/autorenrichtlinien.html
Auskünfte erteilen die Organisatoren des Workshops Steffen W. Schilke 
(steffen.schilke@xxxxxxxxx<mailto:steffen.schilke@xxxxxxxxx>) und Armin Straube 
(a.straube@xxxxxx<mailto:a.straube@xxxxxx>).

Zur pdf-Version des Call for Papers: 
http://files.dnb.de/nestor/veranstaltungen/Informatik2013/CfP-dLZA-Informatik2013.pdf


*** Lesen. Hören. Wissen. Deutsche Nationalbibliothek ***

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Armin Straube
nestor-Geschäftsstelle
Deutsche Nationalbibliothek
Adickesallee 1
D-60322 Frankfurt am Main
Telefon: +49-69-1525-1141
Fax:       +49-69-1525-1799
E-Mail: a.straube@xxxxxx<mailto:a.straube@xxxxxx>
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