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Re: [InetBib] [OT]: HTW Chur Informationsveranstaltungen zum BSc, MSc und MAS in Information Science



Sehr geehrter Herr Rhode

Dass Sie meine Meinung nicht teilen, ist kein Grund mich in unsachlicher Form 
wegen meines Titels anzugreifen. Ich lege auch nicht viel Wert auf Titel, bin 
also z.B. nicht promoviert. Auch habe ich weder Sympathien für Herrn Mörgeli 
noch die SVP, sondern wähle eher linke Parteien. Und aus diesem Grund würde ich 
auch niemals bei Herrn Mörgeli arbeiten. Ich interessiere mich einfach dafür 
auch einmal in internationalen Kontexten zu denken und für jemanden der z.B. 
aus dem Ausland zum Studieren hier her kommt und anschliessend wieder in die 
Heimat zurückmöchte, ist es einfach nicht sinnvoll, den MAS zu machen, weil er 
das dann zu Hause vielleicht nicht anerkannt bekommt. Dass es für jemanden, der 
aus der Schweiz kommt, viellieicht sinnvoll ist, diese Studienrichtung zu 
wählen, und er Freude daran haben darf, stelle ich ja gar nicht in Frage. Im 
übrigen habe ich mein Erststudium auch nicht unter Bachelorbedingungen gemacht 
und bin sicher, dass dies bessere Bedingungen waren, als wir sie heute haben. 
Auch lobe ich ja jetzt nicht deutsche Bedingungen über den grünen Klee. Sondern 
ich habe einfach dargestellt, was meiner Meinung nach die Vor- und Nachteile 
eines Studiums in der Schweiz und in Deutschland sind.  

Jetzt bekomme ich beleidigende E-mails sowohl von Deutschen, die finden ich 
hätte das deutsche System verunglimpft, als auch von Schweizern, die finden ich 
verunglimpfe ihr System.
Ich würde mir hier einfach mal eine etwas sachlichere Diskussion wünschen. Und 
eine nationalistisch aufgeheizte Debatte will ich hier überhaupt nicht führen, 
da ich mich als Internationalistin sehe. 
Ansonsten bestelle ich diesen Newsletter nächstens nämlich einfach ab. Aber 
dann haben Sie hier bald gar keine Diskussion mehr. Das würde dann am ehesten 
der Situation in einem totalitären Staat entsprechen. 

Freundliche Grüsse

Stefanie Günther
Ärztin
Studentin Informationswissenschaften
Burgfeldermattweg 36
4123 Allschwil
Tel 061/4215015
Natel 079/6402138





---- Original Message ----
From: Rohde Bernd Martin <b.m.rohde@xxxxxxx>
To: "Internet in Bibliotheken" <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Sent: Fr, Sep 27, 2013, 12:07 PM
Subject: Re: [InetBib] [OT]: HTW Chur Informationsveranstaltungen zum BSc, MSc 
und MAS in Information Science

Liebe Frau Günther, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Stefanie Günther schrieb:
Es gibt in der Schweiz auch "echte" Bachelor- und Master-
studiengänge, die auch international oder zumindest EU weit
anerkannt sind, dann aber nicht als MAS bezeichnet werden.

Der MAS ist ein Master of Advanced Studies. Was Sie als "anerkennter 
Master" bezeichnen, dürfte dann wohl der MSc, oder einfacher gesagt, der 
konsekutive Master sein, der aufbauend auf den Bachelor, ins 
Bologna-Schema passt.
Ja, es gibt in der Schweiz eine ganze Reihe von Studiengängen, die wohl 
nicht dem Bologna-Schema entsprechen: CAS, DAS, MAS. Ich selbst habe mit 
meinem "University Professional in Rare Book Librarianship" aus dem 
berufsbegleitenden Nachdiplomstudium Papierkurator an der Universität 
Basel einen solchen Abschluss. Das ist kein Abschluss, der mich jetzt 
z.B. in Deutschland vom gehobenen in den höheren Dienst katapultieren 
würde. Ich hatte jedoch Freude an dieser Ausbildung und vor allem eine 
Diplomarbeit, die mich persönlich weitergebracht hat (Beschreibung 
neuzeitlicher Handschrift) und wo sogar noch ein schöner kleiner Ableger 
in Form eines Artikels in einer Fachzeitschrift daraus geworden ist. Das 
ist mehr, als so mancher Politiker von seiner Plagiats-Diss. behaupten 
kann, die nur dazu diente, den Dr. vor den Namen zu stellen.
Wenn Sie, Frau Günther, schon Ärztin sind, und es es Ihnen besonders auf 
einen anerkannten Titel ankommt, dann hätte Sie ja auch in Zürich bei 
Herrn Mörgli in der Medizingeschichte promovieren können...

Grundsätzlich lohnt es sich durchaus, in der Schweiz zu studieren,
wie ich als Deutsche, die in Deutschland und der Schweiz studiert
bzw. studiert hat, bestätigen kann. Das Bildungsniveau ist dort
nämlich generell sehr hoch, auch deutlich höher als in Deutschland
und sicher auch bezogen auf Gesamteuropa mit am Höchsten.

Ich sehe da keine Unterschiede, wie sie nicht auch innerhalb 
Deutschlands von Hochschule zu Hochschule vorkommen könnten.
Der grösste Unterschied zwischen Chur und Genf einer- und den FHs in 
Deutschland andererseits dürfte derjenige sein, dass in Deutschland die 
klassische Trennung in den Ausbildungen für Bibliothekare, Archivare und 
Dokumentare noch vorherrscht, während in der Schweiz die gemischte Form 
vorliegt - übrigens ja auch in der Berufsausbildung (Lehre).

Was man wissen muss ist, dass in der Schweiz die Studien- und
Lebenshaltungskosten sehr hoch sind. Wer also nicht so viel Geld
hat, studiert besser in Deutschland, wo man sogar noch einzelne
Bundesländer findet, die keine Studiengebühren erheben.

Die Kenntnis der höheren Lebenshaltungskosten in der Schweiz im 
Vergleich zu Deutschland gehört ja fast schon zur Allgemeinbildung...
Dementsprechend sind auch die Studiengebühren höher, aber wenn Sie mal 
schauen, was man so für einen dieser meineserachtens total 
überbewerteten MBA zahlt, da kriegen sie den IuD-Bereich zum Aktionspreis.

Freundliche Grüsse
Bernd Martin Rohde

-- 
Bernd Martin Rohde
Dipl.-Bibl. (FH), UP in Rare Book Librarianship (Univ. Basel)

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