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Re: [InetBib] Beschädigungen von CD-Playern durch RFID-Etiketten



Liebe KuK,

... ich möchte dies (für mich) jetzt abschließen und dabei noch einige Dinge
anmerken, die mich in all den Jahren begleitet haben:

a) es gibt CD-Label Brenn/Druckprogramme, die ein CD-Label (i.d.R. 
in Größe der CD) erzeugen/bedrucken. Dieses Label ist ein einziger 
großer Aufkleber, der auf den Rohling geklebt wird. Ich habe CDs dieser
Art, die seit zehn Jahren beanstandungslos in diversen Playern abgespielt 
werden. Eine Produktion solcher Labels erscheint mir sinnlos, wenn dabei die
Gefahr bestünde, daß der CD-Player bei Nutzung dieser Labels den Geist 
aufgibt. Welches Unternehmen würde sich darauf (i.e. Regressforderung) 
einlassen?

b) längst vergessen: Minidisc, also vereinfacht eine kleine CD in
Plastikhülle, ist ein Kind von Sony. Hard- (der MD-Player) und 
Software (bespielte und unbespielte MD) kamen dabei auch von Sony. 
Bei den bespielbaren MD waren normale Aufleber beigefügt, wie 
man sie auch von der CC kannte. 

c) Temperaturen: hier muß zwischen einem CD-Player und einem CD-Brenner
unterschieden werden. Der Brenner arbeite mit höheren Temperaturen (löschen
ein CD-RW erfolgt bei ca. 200°, bespielen kann nochmal die drei/vierfache
Temperatur erreichen). Ein normaler CD-Player verfügt nicht über 
Laser dieser Leistungsfähigkeit.

d) Bibliotheken bekleben CDs seit Mitte der 90er, es ist - wenn man denn
ein Problem generieren will - keines, das in den nächsten Jahren massiv
auftreten wird, sondern im Grunde seit nahezu 20 Jahren auftreten müsste.
Aber ... ist es das? Letztes Jahr sind bei uns einige tausend CD/DVD verliehen
worden, seit '95 wahrscheinlich Ausleihen dieses Materialtyps im sechsstelligen
Bereich ... niemand hat hier jemals reklamiert.

e) Innerhalb des CD-Players wird übrigens auch geklebt, Dämpfe vom Klebstoff
der RFID- oder Barcode-Etiketten, die vermeintlich die Linse schädigen  
(bitte bedenken sie dabei, was die Linse aushalten muß, s. c) ), könnten beim 
"Dampfargument" demzufolge auch bauartbedingt sein. 


Am Ende noch dies (http://senderbau.de/cd_player/cd_player.htm)

"Reparaturen an CD-Playern lohnen sich heute kaum noch, da die Arbeitsstunden
im Handwerk recht hoch sind und der Neupreis für ein Neugerät sehr günstig
ist. Ein Beispiel: Ein CD-Player, ca. 5 Jahre alt, spielt die CDs nicht mehr
ab. Der Kostenvoranschlag für eine Reparatur liegt bei ca. 30 Euro. Die
Reparaturkosten können aber auch auf bis zu 100 Euro hoch gehen. Dann kann
man schon fast sagen, dass sich die Reparatur nicht mehr lohnt, da ein
Neugerät schon für 49 Euro (bei einem Angebot) zu bekommen ist."


Ich würde bei besagtem Philips CD-Player zunächst, sofern der Kunde
zweifelsfrei nachweisen kann, daß die UB schuld am Schaden ist,  
überprüfen, was das Gerät gekostet hat und in welche Kategorie es
einzuordnen ist - und dann z.B. via Ebay nachforschen, ob es noch 
erhältlich ist. 

Sofern sie über eine versierte IT-Abteilung verfügen, könnte diese auch
versuchen, die Linse des Geräts zu reinigen (Voraussetzung: kein slot-in).


Hth,

CM



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