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Re: [InetBib] MwSt und andere Themen



Liebe Liste,

nun ja, Oliver Hinte kann nur vorbehaltlos zugestimmt werden. Die Bibliotheken und ihre Verbände müssen aktiv werden! Dabei sollte man aber vielleicht einen gewissen Umstand nicht übersehen: Die Verlage und ihre Verbände sind mit dem Urteil ebenfalls höchst unzufrieden.

Reaction from FEP: http://www.fep-fee.eu/Open-letter-from-the-book-sector-666. 1) Publishers urge the Commission "to amend the relevant legislation" (see FEP open letter) 2) The Court "finds that the VAT Directive excludes any possibility of a reduced VAT rate being applied to 'electronically supplied services'. The Court holds that the supply of electronic books is such a service" (see the CJEU Press release) 3) .... one might deduce that Publishers wish to consider ebooks as products (you can purchase) and not as services (subject to licensing).

Vielleicht ist das jetzt die richtige Gelegenheit, um den Verlagen die Unterstützung der Bibliotheken anzubieten. Natürlich nur dann, wenn die Verlage im Gegenzug bereit wären, gemeinsam mit den Bibliotheken die völlig unbefriedigende Rechtslage von E-Books insgesamt offensiv anzugehen und gegenüber nationalem und EU-Gesetzgeber auf gesetzliche Änderungen drängen würden. Es geht ja nicht nur allein um die Umsatzsteuer!!! Eine Hand wäscht die andere. Warum sollte sich für E-Books nicht auch ein angemessenes Modell finden lassen, in dem die Interessen Aller (Autoren, Leser, Bibliotheken, Verlage) gleichermaßen berücksichtigt werden?

Wie wär's?

Harald Müller


Am 07.03.2015 um 11:42 schrieb Oliver Hinte:
Liebe Liste,

man kann bedauern, dass der EuGH die Entscheidung zum Verbot der Übertragung des niedrigen 
MwSt Satzes auf eBooks getroffen hat und man kann sich über die mangelnde Resonanz aus den 
bibliothekarischen Verbänden dazu ärgern. Viel wichtiger ist es jedoch die notwendigen 
Konsequenzen daraus zu ziehen:
1. Es hat keinen Zweck alleine auf nationaler Ebene tätig zu sein. Bei 
grenzüberschreitenden Themen im Bereich des Urheberrechts sitzen die Entscheidungsträger 
in Brüssel oder Genf. So: Ask and brief your local MEP!
2. Meckern alleine hilft nicht! Engagieren Sie sich in der Verbandsarbeit!!! Der Börsenverein verfügt über ganz 
andere finanzielle Möglichkeiten und damit auch über andere personelle hauptamtliche Ressourcen als unsere 
Verbände. Wenn ich höre, dass es manchen Bibliotheken und ihren Vertreterinnen und Vertretern zu viel Aufwand ist zu 
einer Jahreshauptversammlung ihres Verbands zu fahren um den Vorstand zu wählen und daher Briefwahl bevorzugt wird, brauche 
ich mich nicht zu wundern, dass die Stimme der Bibliotheken in ihrer Kommune, Universität oder bei anderen Trägern 
nicht wahrgenommen wird.

Ein schönes sonniges Wochenende wünscht
Oliver Hinte


--
Dr. Harald Müller
Aktionsbündnis "Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft"
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