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Re: [InetBib] Schwarzer Tag für ZB MED und die deutsche lebenswissenschaftliche Forschung



 

Lieber Kollege Kuhlen, 

besten Dank für Ihren offenen Brief vom 20.3.2016 http://bit.ly/1Rv6nTf 

eigentlich ist der pointierten Aussage von Herrn Krichel dazu aus meiner
Sicht wenig hinzuzufügen. 

Aber noch ein Wort zu Ihrer berechtigten Kritik, bezüglich meiner
Bemühungen in der Informationswissenschaft, zu der Sie fragen: "Kann da
Wegweisendes vorgewiesen werden"? Das meiste davon kann man über meine
Hompage eruieren. Aber es ist klar, wenn man davon nicht mehr aufnimmt,
als dass ich "seit vielen Jahren gebetsmühlenartig", auf die
Informationstheorie als Basis der Informationswissenschaft hinweise,
dann ist auch Ihre Frage "Und wollen Sie im Ernst empfehlen, die in der
Informationswissenschaft jetzt Forschenden nun auf die
Informationstheorie einzuschwören" verständlich. 

Natürlich will ich das, weil es die einzige Chance ist, die
Informationswissenschaft auf das verlässliche Fundament der bereits
vorhandene Theorie zu gründen - mit allen impliziten Konsequenzen. 

Sie nennen das Zitat von Rieck:"All das betrachtend, gelangt man zu dem
Schluss, dass es bei Shannons Modell weniger um die Übertragung von
Informationen, als vielmehr von Nachrichten bzw. Signalen geht:" Das ist
insofern richtig, weil Information nur ein Unterbegriff von Nachricht
bzw. Daten ist. Wobei "Signale" der physikalische Aspekt von
"Nachrichten" ist. 

Und weiter: „Shannon benutzte ausdrücklich das Wort Kommunikation. Er
wollte nicht Informationen an sich, sondern Nachrichten eines Senders
für einen Empfänger sichtbar machen. Bei genauerer Betrachtung misst
auch seine Einheit Bit nicht die Quantität der Information, sondern von
Daten." 

Insofern ist es auch richtig, dass mit Bit nicht nur Information,
Redundanz, Rauschen, Wissen oder Nachrichtenmengen, sondern auch
Datenmengen gemessen werden. 

Sie schreiben "Informationswissenschaft ist methodisch eine Mischung aus
Geistes-­, Sozial-­ /Kommunikations-­, Wirtschaftswissenschaft und
Informatik etc. (von mir aus auch von Informationstheorie). Keine andere
Disziplin hat solche Heterogenität". 

Es ist auffällig, dass Sie die Naturwissenschaft unerwähnt lassen,
obwohl die Informationstheorie aus der Thermodynamik Boltzmanns
(H-Theorem = Eta-Theorem) hervor ging. Darum steht auch bei Shannon für
den Mittleren Informationsgehalt das grich. H. Sie können ja mal herum
fragen, wie viel Informationswissenschaftler davon kenntnis haben. Das
ist die Grundlage der heutigen Informationswissenschaft, die aus meiner
Sicht diesen wachsenden Scherbenhaufen hinterlässt. 

 MfG 

Walther Umstätter 

Am 2016-03-20 18:46, schrieb Rainer Kuhlen: 

Ich habe zu Herrn Umstaetter wiederholten Versuch, der 
Informationswissenschaft zum Überleben eine informationstheoretische 
Fundierung zu empfehlen, einen offenen Brief geschrieben, in dem ich auch 
eine andere Strategie zur Diskussion stelle. Da das nicht alle in INETBIB 
interessieren mag, gebe ich hier nur den Link zum Text an: bit.ly/1Rv6nTf [1]
Aber natürlich kann hier darüber diskutiert werden .
RK

Am 19.03.16 um 20:11 schrieb Walther Umstaetter: 

Liebe Listenteilnehmer,
........

der Scherbenhaufen wird immer größer, und die Gefahr, dass der letzte 
Informationswissenschaftler in Deutschland das Licht aus machen muss auch. 
Und wir sollten uns auch an die Kritik M. Riecks 
(http://eprints.rclis.org/21039/) 2014 erinnern, wie weit in Deutschland eine 
Informationswissenschaft existiert. Genau genommen hatten R. Kuhlen, T. 
Seeger und D. Strauch in den Grundlagen der praktischen Information und 
Dokumentation schon 2004 nachzuweisen versucht, dass es gar keine 
einheitliche Informationswissenschaft geben kann, weil nach der dortigen 
Lehrmeinung der Informationsbegriff in Chemie, Informatik, Medizin, 
Neurobiologie, Philosophie, Politik, Psychologie, Soziologie oder Wirtschaft 
jeweils unterschiedlich ist. In gewisser Hinsicht war das der Anfang des 
informationswissenschaftlichen Scherbenhaufens, den noch immer niemand 
zusammen kehren durfte, um endlich einen Neubeginn auf der Basis der 
Informationstheorie mit Information, Redundanz, Rauschen, Semiotik bzw. 
Wissen als begründeter Information zu wagen. 

Ein solcher Neubeginn könnte beweisen, wie unverzichtbar eine stringente 
Informationswissenschaft für unsere moderne digital dominierte Gesellschaft 
ist, welche Konsequenzen sie für die Verwertungsrechte der Verlage brächte, 
und wie wichtig es wäre, dass aus klassischen Bibliotheken Learning Labs mit 
entsprechender Informationskompetenz werden. 

MfG 

Walther Umstätter 

Am 2016-03-18 18:52, schrieb Karl Dietz: 
Ergänzend: 

InfoSzene Newsroom on Twitter 
"Senat der Leibniz Gemeinschaft stellt sich in ausdrücklichem Gegensatz 
zu den Bewertungen seiner Gutachter. @ZB_MED 
https://t.co/NRQRwSWVfR 
TWITTER.COM/INFOSZENE 

via feed von h. hobohm 

2016-03-18 16:32 GMT+01:00 Herbert Spille <spille@xxxxxxxxxxxxx>: 
Liebe Kolleginnen und Kollegen, 

der Abschlusstext der Evaluierung findet sich hier: 
http://www.leibniz-gemeinschaft.de/fileadmin/user_upload/downloads/Evaluierung/Senatsstellungnahmen/ZB_MED_-_Senatsstellungnahme_vom_17.03.2016_mit_Anlagen.pdf
 

VG 
Herbert Spille 

Am 18.03.2016 um 14:09 schrieb Tiedt, Juliane: 

Liebe Kolleginnen und Kollegen, 

einige von Ihnen haben es wahrscheinlich bereits erfahren: Der Senat der 
Leibniz-Gemeinschaft hat das Ende der Finanzierung von ZB MED durch Bund und 
Länder empfohlen. 

Wir haben dazu gerade eine Pressemitteilung veröffentlicht, auf die ich 
Sie gerne aufmerksam machen möchte: 
http://www.zbmed.de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen/artikel/schwarzer-tag-fuer-zb-med-und-die-deutsche-lebenswissenschaftliche-forschung/
 

Viele Grüße aus ZB MED 

Juliane Tiedt M.A. 

Marketing/Öffentlichkeitsarbeit 
ZB MED - Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften 

Gleueler Straße 60 
50931 Köln 

tiedt@xxxxxxxx 
Tel. +49 (0) 221/478 56 87 
www.zbmed.de [2] 

Wenn Sie mehr über die Arbeit von ZB MED erfahren möchten, werden Sie Fan 
auf Facebook: https://www.facebook.com/zbmed.bibliothek 

-- 

Herbert Spille 
Zentralbibliothek der Sportwissenschaften 
der Deutschen Sporthochschule Köln 
Am Sportpark Müngersdorf 6 
50933 Köln . Deutschland 

Tel.: 0221/4982-6580 
Fax:  0221/4982-8010 
http://www.zbsport.de/ 

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-- 
Prof. Dr. Rainer Kuhlen
Department of Computer and Information Science
University of Konstanz, Germany

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