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[InetBib] Bibliothekskonsortium und Thieme schließen weiteren Vertrag zur Open-Access-Transformation



Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ZB MED, das Forschungszentrum Jülich und acht weiteren Fachbibliotheken haben 
einen Transformationsvertrag mit der Thieme-Gruppe geschlossen. Im Rahmen der 
Vereinbarung, die zum 1. Januar 2021 in Kraft tritt, erhalten Autorinnen und 
Autoren der teilnehmenden Institutionen die Möglichkeit, Originalarbeiten in 
vier internationalen Thieme Fachzeitschriften ohne Mehrkosten open access zu 
publizieren. Das Angebot umfasst die Titel "International Journal of Sports 
Medicine", "Pharmacopsychiatry", "Thrombosis and Haemostasis" und "Methods of 
Information in Medicine". Bereits 2019 hatte Thieme eine ähnliche Übereinkunft 
getroffen. Das Pilotprojekt beschränkte sich zunächst auf die Nutzung der 
Fachzeitschrift "Hormone and Metabolic Research".

Der neue Vertrag der Thieme Gruppe mit den zehn Mitgliedern des erweiterbaren 
Bibliothekskonsortiums regelt die schrittweise Transformation eines bestehenden 
Subskriptionsmodells in eine Open-Access-Finanzierung. "Wir arbeiten konsequent 
an der Umwandlung des bisherigen Geschäftsmodells. Wichtig ist dabei, 
transparente und faire Rahmenbedingungen für alle Beteiligten zu schaffen", 
erklärt Thieme Verleger Dr. h.c. Albrecht Hauff. "Der bereits 2019 geschlossene 
Transformationsvertrag hat gezeigt, wie wichtig es ist, jenseits von 
Großprojekten wie DEAL zukunftsweisende Vereinbarungen zu schließen."

Die teilnehmenden Fachbibliotheken zahlen in den kommenden fünf Jahren für die 
Nutzung der ausgewählten Thieme Fachzeitschriften im neuen Geschäftsmodell eine 
Gebühr, die sich aus einer Lizenz für das Lesen und einer Publikationspauschale 
für die Open-Access-Veröffentlichung von Autoren an diesen Institutionen 
zusammensetzt. Die Anzahl der Open-Access-Veröffentlichungen ist hierbei nicht 
begrenzt. Die betreffenden Fachzeitschriften wurden von den Beteiligten bewusst 
ausgewählt: Jeder Titel umfasst ein sehr forschungsintensives Fachgebiet, in 
dem deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler umfangreich publizieren. 
Nach etwa der Hälfte der Vertragslaufzeit werden die Vertragspartner gemeinsam 
überprüfen, wie sich die Open-Access-Einreichungen entwickeln. Die bisherige 
Lizenzgebühr wird dabei schrittweise in eine Publikationsgebühr umgewandelt.

"ZB MED fördert die offene und reproduzierbare Wissenschaft im Sinne von Open 
Science und FAIR-Prinzipien. Daher setzen wir uns bereits seit vielen Jahren 
für Open Access ein", betont Geschäftsführerin Gabriele Herrmann-Krotz. "Mit 
der Thieme Gruppe haben die Bibliotheken einen verlässlichen Partner gefunden, 
und wir freuen uns, dass wir die gute Zusammenarbeit nach dem Pilotprojekt vor 
zwei Jahren nun weiter ausbauen konnten", so Gabriele Herrmann-Krotz weiter.

Dr. Bernhard Mittermaier, Leiter der Zentralbibliothek des Forschungszentrums 
Jülich und Beteiligter an den DEAL-Verhandlungen, betont die 
wissenschaftspolitische Bedeutung des Vertrags: "Mit den jetzt getroffenen 
Vereinbarungen gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt, komplementär zu den 
DEAL-Verhandlungen mit den drei größten Verlagen weltweit die Umstellung in den 
Open Access kontinuierlich auch bei kleinen und mittleren Verlagen 
voranzutreiben." Der Fortschritt der Transformation wird in dem vom 
Forschungszentrum Jülich betriebenen Open Access Monitor Deutschland 
dokumentiert.

Die Qualitätssicherung der Veröffentlichungen ist für alle beteiligten 
Projektpartner ein entscheidendes Anliegen. Die Leistungen der Thieme Gruppe 
sind bei Open-Access-Publikationen ebenso umfangreich wie bei traditionellen 
Zeitschriftenartikeln. Ein anspruchsvolles Peer Review durch international 
führende Expertinnen und Experten sowie ein professionelles Lektorat sind auch 
bei Open-Access-Artikeln selbstverständlich.

"Es ist erfreulich, dass wir erstmalig einen Transformationsvertrag für ein 
Titelpaket vereinbaren konnten, mit welchem wir und unsere Teilnehmer weitere 
wertvolle Erfahrungen mit Open Access sammeln können", erläutert Maja Laisse, 
Director Sales Institutional Sales bei Thieme.


Mit freundlichem Gruß
Ulrike Ostrzinski

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Ulrike Ostrzinski, Dipl.-Bibl., MSc. Communication
Pressesprecherin

ZB MED - Informationszentrum Lebenswissenschaften
Gleueler Straße 60
50931 Köln

ostrzinski@xxxxxxxx<mailto:ostrzinski@xxxxxxxx>
+49 (0)221/478-56 87
www.zbmed.de<http://www.zbmed.de>



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