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[InetBib] Bibliothekartag + Gendern: Bitte etwas mehr Gelassenheit und Praxisnähe!



Liebe Runde,

mein großer Wunsch wäre: sich sprachlich in Bezug auf korrekte 
Geschlechterbezeichnung nicht starren Gesetzen unterwerfen zu müssen. Das 
bedeutet im Klartext:

In längeren Texten oder Reden sollte jeder Mensch weiterhin so frei sein 
dürfen, das generische Maskulinum verwenden zu dürfen, wenn keine passende 
geschlechterübergreifende Form gebildet werden kann, diese aus bestimmten 
Gründen nicht allgemein zutrifft oder sonstwie unschön daher kommt. Es geht 
hier schlicht um Übersichtlichkeit und Klarheit - ganz abgesehen davon, dass 
manche Texte an eine maximale Wort- oder Zeichenzahl gebunden sind und durch 
die konsequente Nennung von männlicher und weiblicher Form unnötig aufgebläht 
werden würden.

Es sollte sich also niemand dafür entschuldigen müssen, auch in Zukunft von 
Ärzten und Polizisten zu sprechen oder zu schreiben - ein kurzer Hinweis zu 
Beginn, dass jeweils die weibliche Form mitgemeint ist, reicht für intelligente 
Leser oder Zuhörer völlig aus. Wer einmal die Beschreibung für einen längeren 
Geschäftsgang korrekt durchgegendert hat, weiß, wie mühsam und zeitaufwendig 
das Schreiben und anschließende Lesen ist.

Natürlich gebietet es die Höflichkeit, z.B. zu Beginn einer Rede beide 
Geschlechter zu nennen, wenn diese anwesend sind. "Liebe Kolleginnen und 
Kollegen, verehrte Anwesende" - so viel Zeit sollte dann schon sein.

Dem "Bibliothekartag" eine in mehrfacher Beziehung modernere Bezeichnung zu 
verpassen, sehe ich da nicht als großes Problem an. Kann man machen - 
"Deutscher Bibliothekskongress" klingt z.B. gut. Kann man aber auch lassen. In 
erster Linie kommt es ja doch auf die Inhalte an ... 😊

Viele Grüße

Angelika Krieser


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Angelika Krieser
Bibliothek für Sozialwissenschaften und Osteuropastudien
Fachreferatsassistenz
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E-Mail: angelika.krieser@xxxxxxxxxxxx<mailto:angelika.krieser@xxxxxxxxxxxx>
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