Ein einziges Eingabefeld

[Michael Jost <jo _at__ zblmath.FIZ-Karlsruhe.DE>]

Bernhard Eversberg wrote zum Thema "Startmaske mit einem einzigen Eingabefeld":

> Das wird ja oft so gemacht, ist aber unklug. Die "Profi-Suche" wird dann, und das 
> beweisen Server-Protokolle, aeusserst selten genutzt. Der falsche Eindruck wird
> erweckt, und das ist kontraproduktiv, das Suchen nach Veroeffentlichungen sei 
> einfach.

Es ist natürlich nur dieser erweckte *Eindruck*, der problematisch ist.
Die *Suchergebnisse*, die damit erzielt werden können (wenn die dahinter
liegende Strategie der Suchmaschine gut ist), können hervorragend sein
(wenn auch nicht optimal). Für die paar Fälle, bei denen das nicht reicht,
sollte der Nutzer genügend Kompetenz (vermittelt bekommen) haben, um dann doch
die "Profi-Suche" zu nutzen.


> Nein, EIN EINZIGER, immer gleicher Zugang muss es sein. Dass jedes System einen 
> anderen hat, das ist das wahre Aergernis. Es liegt wohl daran, dass unsere 
> Katalogregeln kein Wort sagen ueber die Gestaltung von OPAC-Zugaengen, 
> Indexierung, Kurzlisten-Formatierung u.a. Also tobt sich jeder Designer aus.

Herr Eversberg, das geht zu weit ;-)
So ein Ansatz lässt sich höchstens im Geltungsbereich einheitlicher Katalogregeln
verwirklichen. Sobald Sie irgendwas entfernt Abseitiges (ausländische Kataloge,
Referatedatenbanken, Verzeichnisse elektronischer Veröffentlichungen ausserhalb
der Bibliotheksbestände; jeweils mit deren Regeln) berücksichtigen wollen, geht
das natürlich nicht mehr. Jedenfalls nicht, ohne dass Sie die speziellen
Eigenschaften dieser anderen Sachen ausblenden. Oder Sie treiben die
"Vereinheitlichung" der regeln und Systeme bis zu Ende, und dann landen Sie doch
wieder beim Einzeiler...
Vielleicht wollten Sie hier aber auch den (kontraproduktiven) Eindruck erwecken,
das Suchen nach Veroeffentlichungen sei einfach nur über OPACs zu machen? ;-)


> Ich wage sogar die Gegenthese:
> Fuer die wahren Experten muss es einen verborgenen Zugang geben mit nur einem 
> Eingabefeld, in dem sie dann aber auch noch andere Befehle absetzen koennen.

In unseren EULER-Projekt hatten wir das anders kombiniert: Das einzige Eigabefeld
ist auf der Startseite, aber man kann darin auch "Profi"-Anfragen formulieren,
wenn weiss, wie man die Befehle formulieren muss.

Die "Profi-Maske" besteht aus den üblichen vielen Feldern, aber wenn man "Search"
drückt, wird daraus die entsprechende Einzeiler-Anfrage gemacht, die der Nutzer
dann auf der Ergebnisseite auch sieht (und variieren kann).
Wenn man das ein paar Mal gemacht hat, weiss man wie es geht (und man ist "Profi").
Ausserdem gibt einem unsere Maschine nocht Tips, abhängig von der Anfrage, den
Resultaten und dem Inhalt der Indexe, indem sie alternative Einzeiler-Profianfragen
vorschlägt...
http://www.emis.de/projects/EULER/

Beste Grüsse,
 - Michael Jost