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Re: Auskunftsschalter



  Rainer Poerzgen Rainer schrieb:
> >...
> >erkennt man einen guten bibliothekar daran,
> >dass er am auskunftsschalter erklaeren kann, was wissenschaft ist.
>
> Was bitte ist ein Auskunftsschalter?
> Natuerlich weiss ich das. Meine Frage soll deutlich machen, dass sich
> hinter Begriffen bestimmte Vorstellungen verbergen. Man denke bitte an das
> beruehmte Tucholsky-Zitat (hier aus dem Gedaechtnis zitiert): der Traum
> eines Deutschen ist es, hinter einem Schalter zu sitzen, sein Schicksal,
> davor zu stehen. Nach meiner Erfahrung entspricht ein solcher Ausdruck
> nicht mehr dem Selbstverstaendnis einer Bibliothekarin oder eines
> Bibliothekars, die/der Informationen weitergibt ... meinetwegen auch
> Auskunfte erteilt, dabei aber eben nicht mehr hinter einem Schalter thront!
> Informationstaetigkeit in Bibliotheken ist heute eher auf Ueberwindung von
> Distanz angelegt. Ein wenig hat sich ja doch geaendert in den letzten
> Jahrzehnten.
> Rainer Poerzgen


Lieber Rainer Poerzgen,
ihre meinung ehrt sie, und auf einen teil der bibliothekarInnen trifft 
sie durchaus auch zu.
aber ganz so schnell koennen die bibliothekarInnen den alten adam denn 
doch nicht verleugnen, nachdem ihnen jahrzehntelang eingetrichtert worden 
ist, die vornehmste aufgabe von bibliothekarInnen sei, die benutzer von 
den buechern fernzuhalten. und es ist erst kuerzlich geschehen, dass 
konrad umlauf die oeffentlichen buechereien !"volksbespassungsanstalten" 
genannt hat. das deutet nicht auf verringerung der distanz, sondern eher 
auf clownerien hin - zum nachteil der oeffentlichen buechereien.
mfg   H.M.
--
Heinz Marloth, Seehofstrasse  15, D-60594 Frankfurt am Main, Germany
Telefon: 069 - 61 23 94       eMail: marloth _at__ t-online.de
~~
Wer das Nichtstun ebenso wie die Arbeit scheut,
findet leicht zum Buch.
[ Peter Brueckner ]



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